Seit Jahren fordert die Industrie eine Bildungsreform. Pflichtschulabgänger können oft nicht gut genug lesen, schreiben und rechnen, nicht selten müssen die Betriebe bei ihren Lehrlingen nachbessern. Gibt es in anderen Ländern ähnliche Probleme? Kann sein, schauen wir kurz nach Südkorea. Dort ist das Bildungsniveau extrem hoch, Betriebe können sich ihre künftigen Angestellten in Ruhe aussuchen. Doch auch der Preis ist hoch. Die meisten Kinder nehmen nach einem langen, anstrengenden Unterricht noch Privatstunden. Und wenn sie spät am Abend nach Hause kommen, gehen sie nicht einfach in ihre Wohnung. In den meisten Wohnanlagen gibt es kleine Räume, dort können sie in Ruhe ihre Hausaufgaben machen. Erst gegen Mitternacht wartet die Mutter in der elterlichen Wohnung mit dem Abendessen. Jahrelanges Büffeln ist jedoch in diesem Land noch immer keine Garantie für einen gut bezahlten Job. Erst wenn ein Chirurg mit dem Aussehen zufrieden ist, können diese jungen Menschen überhaupt an eine erfolgreiche Bewerbung denken. Verrückte Welt, wollen wir hoffen, dass auch wir nicht eines Tages mit solchen Zuständen leben müssen.
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