Das freie Wort

Besserwisser und Anpatzer

Wieder einmal werden wir mit politischen Aussagen und Meinungen von Künstlern konfrontiert und wie könnte es anders sein, richtet sich deren Kritik nahezu ausschließlich gegen die derzeitige türkis-blaue Bundesregierung. So gab und gibt es einige, die sich für Österreich schämen, andere wieder sehen die Entwicklung besorgniserregend, nicht aber in etwa wegen der zunehmenden Unsicherheit und den Folgen einer bis vor Kurzem und zum Teil immer noch stattfindenden unkontrollierten Zuwanderung und deren zum Teil unübersehbaren beängstigenden Folgen. Man ist weniger besorgt wegen der über Jahre hinweg praktizierten, völlig verantwortungslosen Asylpolitik der Vorgängerregierungen, die leider in Einzelfällen katastrophale Ereignisse nach sich zog, sondern in erster Linie über die existierende Stimmung in Österreich und in Europa. Dabei vergisst man aber, dass diese Stimmung gerade deshalb so ist, wie sie ist, weil unsere lieben Gutmenschen-Politiker der Vergangenheit mit vollster Unterstützung des Großteils der „Künstler-Lobby“ und solcher, die sich als solche fühlen, diese Stimmung unentwegt weiter anheizen. In erster Linie dadurch, weil man jegliche Art von berechtigter Kritik von sich weist und mangels Gegenargumenten die Kritiker einfach ins rechte Eck rückt und diesen einfach bewusst nicht zuhört. „Normaldenkende“ Menschen, die mit dem ebenso „normalen“ Alltag zurechtkommen müssen und kein Leben im abgehobenen Künstler- oder Politikermilieu führen können, hat man jahrelang auf der Strecke gelassen und lässt sie immer noch. Wenn dann noch Christoph Waltz, dessen künstlerische Leistungen zweifellos zu würdigen sind, dessen luxuriöses Leben sich aber in erster Linie in Hollywood abspielt, im Interview mit einer deutschen Zeitung der Meinung ist, er leide an Österreich, möge er doch seinem Leiden ein jähes Ende bereiten und in Hollywood bleiben. Zumal er doch auch noch der Meinung ist: „Nach Österreich könne man im Moment ja auch nicht hin!“ Wie immer er das auch meint, ich verstehe es nicht. Auch die letzte Nationalratswahl hat Herrn Waltz bereits nach eigener Aussage deprimiert. Ich hätte nicht angenommen, dass auch er sich mit diesen subjektiven Aussagen in die Reihen jener stellt, die Österreich im Ausland anpatzen, und das noch dazu in Deutschland, das uns um unseren Kanzler oftmals beneidet. Da halte ich es lieber mit Regisseur Reinhard Schwabenitzky, der die Meinung vertritt, dass die „Künstler-Lobby“ gar nicht mehr wisse, was sozial und demokratisch sei. Auch ich bin der Meinung, dass in Hollywood lebende Multimillionäre nicht unbedingt dazu berufen sind, die Lage in Österreich oder irgendwo anders zu beurteilen. Wie heißt es doch schon im Evangelium nach Matthäus: „Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“

Franz Zwickl, Muthmannsdorf

Erschienen am Sa, 16.2.2019

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