Im Zuge unzähliger Gedenkfeiern zum achtzigsten Jahrestag des Anschlusses an Hitler-Deutschland kam es in der sonntäglichen ORF-Diskussion „Im Zentrum“ zu einer für mich sehr interessanten Aussage von unserem mehrfach ausgezeichneten und allen bekannten Maler und Liedermacher Arik Brauer. Nachdem sich die meisten Teilnehmer, an der Spitze unser liebenswerter bis schrulliger Altbundespräsident und Koordinator für das Gedenkjahr 2018, wieder in gewohnter Manier über den aufkeimenden Antisemitismus ergingen, brachte Herr Brauer sinngemäß folgende Gedanken und Befürchtungen zum Ausdruck. Er habe keine Angst vor ein paar Ewiggestrigen, die irgendwo besoffen widerwärtige Lieder über die Vergasung der Juden singen, sondern eher vor einer Viertelmilliarde Araber auf dieser Welt, die die Juden am liebsten auf dem Meeresgrund sehen würden. Weiter meinte er, dass der Antisemitismus genau durch die Zuwanderung aus den arabischen Ländern befeuert wird. Die Botschaft von Herrn Brauer war eindeutig. Nicht ewig im Gestern herumstochern, sondern Augen auf in der Gegenwart. Ich bin höchst beeindruckt, dass ein Mann, der in seinem Leben mehr Leid und Qual durch das Naziregime erfahren hat, als die ganze restliche Runde sich nur vorstellen kann, mit einer derartigen Klarheit und Objektivität argumentiert. Hut ab, Herr Brauer, wir bräuchten mehr wie Sie, die die Gefahren unserer Zeit analysieren, um dann die richtigen Gegenmaßnahmen zu setzen.
Alexander Neumann, Grünbach am Schneeberg
Erschienen am Fr, 16.3.2018
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