Ein Gespenst geht in Österreich wieder einmal herum, nämlich jenes der Studiengebühren. Alles, was gratis ist, wird nicht geschätzt und oft missbraucht, und aus dieser Perspektive wäre die Maßnahme – mit Augenmaß – richtig. Aber man sollte nicht wieder, wie in der Politik üblich, alles über einen Kamm scheren, sondern nach Lenkungsmaßnahmen differenzieren. Erstens könnte man zwar flächendeckende Gebühren einführen, wobei aber jeder österreichische Staatsbürger ein Stipendium im selben Ausmaß bekommt, was durchaus EU-konform sein sollte und den Massenansturm aus Deutschland, sonstigen Unionsstaaten und Drittstaaten stark einschränken würde. Zweitens wäre die im internationalen Vergleich überdurchschnittlich lange Studiendauer zu reduzieren, indem man die Kosten pro Semester nach der Mindestzeit progressiv gestaltet. Drittens besteht die Möglichkeit, bestimmte Fächer, etwa die unterbelegte MINT-Richtung, zu ent- und Mode- bzw. Orchideenfächer stärker zu belasten. Und viertens besteht die Möglichkeit, die hohe Abbruchrate zu reduzieren, indem man Hörer, die mit zu wenig Engagement dabei sind, von Haus aus abschreckt. Das würde insgesamt nicht nur mehr Qualität für die verbleibenden Studierenden und das Personal, sondern auch mehr Mittel für Lehre und Forschung bedeuten.
Mag. Martin Behrens, Wien
Erschienen am Mo, 5.2.2018
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Bei unseren Grünen läuft es bezüglich EU-Wahl nicht so richtig. Zuerst fand sich kein Spitzenkandidat aus den Reihen der grünen Politiker (etwa aus ...
Schweizermesser ohne Klingen – was für ein Schwachsinn. Es gibt noch andere Hersteller, die Taschenmesser verkaufen, wie soll das Verbot eigentlich ...
Die aktuellen Schlagzeilen vom 2. Mai lassen einen doch irgendwie erstaunt zurück: Einerseits beklagen diverse „Sozialvereine“, dass angeblich eine ...
Ist schon etwas gewagt, dieses Konzert in Rio de Janeiro als gratis zu verkaufen, wenn die Dame dafür 3,1 Millionen kassiert und der Steuerzahler für ...
Just am Tag des grünen Wahlkampfauftakts sieht sich EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der „Standard“ unterstellt ihr ...
Lena Schilling, aufstrebende grüne Jungpolitikerin, hat das Talent. Kommt bei der Jugend gut an. Hat gute Sprüche, wird den alten weißen Herren das ...
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.