Lena Schilling, aufstrebende grüne Jungpolitikerin, hat das Talent. Kommt bei der Jugend gut an. Hat gute Sprüche, wird den alten weißen Herren das Fürchten lehren. Außerdem kommen ihr zugute: klares Ziel, Killerinstinkt, berechnend – und eine gewisse Skrupellosigkeit. Denn Skrupel bringen schlaflose Nächte, machen eine fahle Haut, und fahle, ungesunde Haut ist schlecht für den Wahlkampf. Die gegen sie vorgebrachten Vorwürfe werden zwar ein paar kleine Kratzer hinterlassen, aus denen sie wohl lernen wird, nicht allen ans Bein zu pinkeln, aber die jungen grünen Wähler werden ihr dies sicherlich alles verzeihen. Und mit dem Trotz der Jugend, jetzt erst recht, wird sie gewählt werden. Vielmehr muss sich ihr politischer Ziehvater, unser grüner Vizekanzler Werner Kogler, die Frage stellen: Zieht er da das neue grüne politische Ausnahmetalent heran, oder nährt er eine Natter an seinem Busen?