WGKK an der Spitze

Krankenkassen mit 940 Millionen Euro im Minus

Österreich
21.07.2010 11:42
Die neun Gebietskrankenkassen haben laut Angaben des Gesundheitsministeriums zusammen immer noch einen Schuldenstand von 940 Millionen Euro (Stand 31.1.2010). Der Löwenanteil davon entfällt weiterhin auf die Wiener Kasse (Bild), die mit 519 Millionen (Stand 31.3.2010) am tiefsten in den roten Zahlen steht.

Gegenüber den vergangenen Jahren ist das aber trotzdem eine Verbesserung - Ende 2008 hatte das "negative Reinvermögen" der Gebietskrankenkassen noch 1,2 Milliarden Euro betragen.

Hauptgrund für die Reduzierung des Schuldenstandes ist das im Vorjahr wirksam gewordene Entschuldungspaket der Regierung. Mit der Auflösung des Katastrophenfonds, der Einmalzahlung von 45 Millionen Euro und der Senkung der Mehrwertsteuer auf Medikamente sind den Kassen im Jahr 2009 insgesamt rund 183 Millionen Euro zugeführt worden.

Schuldenstand steigt wieder
Heuer könnte der Schuldenstand jedoch wieder etwas steigen. Laut jüngster Prognose des Hauptverbandes soll die Krankenversicherung insgesamt zwölf Millionen Euro neue Schulden machen, die neun Gebietskrankenkassen sogar 77 Millionen Euro. Darin eingerechnet sind bereits die beschlossenen 100 Millionen Euro aus dem neu geschaffenen Strukturfonds und die Maßnahmen zur Kostendämpfung, mit denen die Kassen selbst 197 Millionen hereinbringen müssen. Zudem bekommen die Kassen aber auch noch heuer und in den nächsten beiden Jahren jeweils 150 Millionen Euro zur Entschuldung.

Fast 560 Millionen Euro Personalkosten
Laut Beantwortung einer Serie von Anfragen des BZÖ-Abgeordneten Gerald Grosz durch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) liegen die Personalkosten der neun Gebietskrankenkassen bei insgesamt 557,8 Millionen Euro. Auch hier entfällt der Löwenanteil (211,4 Millionen Euro) auf die größte Kasse, die WGKK. Die Wiener haben mit 3.473 Beschäftigten (auf Vollzeitbasis gerechnet) auch den höchsten Personalstand.

Insgesamt beschäftigen die neun Gebiebtskrankenkassen 9.986 Mitarbeiter. Allerdings betreiben die Wiener mit dem Hanusch-Krankenhaus als einzige GKK auch ein eigenes Spital, das alleine rund 1.300 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem haben alle Kassen eigene Gesundheitseinrichtungen, das heißt, das Personal wird nicht nur in der Verwaltung eingesetzt.

BZÖ für nur noch drei SV-Träger
Dessen ungeachtet fordert Grosz von der Regierung eine radikale Zusammenlegung der 21 Sozialversicherungsträger. Der BZÖ-Mandatar schlägt vor, künftig nur noch drei Sozialversicherungsträger zu betreiben - nämlich einen für die Kranken- und Unfallversicherung, einen für die Pensionsversicherung und einen für eine neue Pflegeversicherung.

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