(Bild: KMM)

Zu DDR-Zeit demoliert

Kaiserschloss nach Wende wieder neu aufgebaut

Die DDR machte 1950 das Berliner Stadtschloss der Hohenzollern-Dynastie, die einst die deutschen Kaiser stellte, dem Erdboden gleich. Eine Kooperation aus privaten Förderern baute es wieder auf. Baukosten: eine halbe Milliarde Euro. Hier die wichtigsten Fakten über das Schloss und den Wiederaufbau.

Wann entstand das legendäre Berliner Stadtschloss?
Kurfürst Friedrich II. legte 1443 den Grundstein für den prächtigen Schlossbau, später diente es den preußischen Königen und deutschen Kaisern als Residenz. Das Stadtschloss war jahrhundertelang Herrschaftssitz, Mittelpunkt Berlins und Symbol für bedeutende Ereignisse der deutschen Geschichte.

Das alte Stadtschloss in einem Gemälde
Das alte Stadtschloss in einem Gemälde(Bild: akg-images / picturedesk.com)

Wann wurde es durch Luftangriffe beschädigt?
Während des schweren alliierten Luftangriffs vom 3. Februar 1945 brannte das Berliner Stadtschloss aus. Erhalten blieben jedoch die Außenmauern und die tragenden Wände.

Noch stehen  einige der Außenmauern, das Foto wurde kurz vor der finalen Schleifung aufgenommen. 
Noch stehen  einige der Außenmauern, das Foto wurde kurz vor der finalen Schleifung aufgenommen. (Bild: akg-images / picturedesk.com)

Sollte das Schloss nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut werden?
Der „Bonatzplan“ für den Wiederaufbau Berlins sah auch die Erhaltung des Stadtschlosses vor, die politischen Veränderungen sollten jedoch das Schicksal des Schlosses besiegeln. Im Bild oben zu sehen: die Ruine des Stadtschlosses, einen Tag vor der letzten Sprengung am 30. Dezember 1950.

Warum wurde das Schloss geschliffen?
Mit der Gründung der DDR im Jahr 1949, auf deren Staatsgebiet in Ostberlin das Stadtschloss nun lag, kamen die Pläne zur Rettung des Schlosses zum Erliegen. Trotz zahlreicher Proteste ließ SED-Chef Walter Ulbricht die „Junker-Trutzburg“ schleifen und auf einem Teil des Schlossareals den „Palast der Republik“ errichten.

Wann begann der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses?
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 und dem Abriss des Palastes der Republik im Jahr 2006 beschloss der Deutsche Bundestag den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses.

Hier sind die freigelegten Grundmauern des alten Stadtschlosses zu sehen.
Hier sind die freigelegten Grundmauern des alten Stadtschlosses zu sehen.(Bild: SCHROEWIG / dpa Picture Alliance / picturedesk.com)

Welche Bedeutung sollte das einstige Schloss der Hohenzollern nun haben?
Als „Humboldt Forum“ – ein Museum am Schlossplatz – sollte mit dem wieder aufgebauten Schloss das historische Stadtbild von Berlin-Mitte, in das mit der Sprengung des Stadtschlosses im Jahr 1950 eine klaffende Lücke geschlagen worden war, wiederhergestellt werden. Im Jahr 2013 erfolgte die Grundsteinlegung durch Bundespräsident Joachim Gauck.

Das alte Stadtschloss wird neu errichtet. Foto von den Bauarbeiten 
Das alte Stadtschloss wird neu errichtet. Foto von den Bauarbeiten (Bild: Muhs / Caro / picturedesk.com)

Wann erfolgte die Wiedereröffnung?
Im Dezember 2020 wurde das nahezu fertiggestellte Humboldt Forum der Öffentlichkeit präsentiert: außen ein Nachbau des Berliner Stadtschlosses, innen ein moderner Neubau.

fast das originale Schloss, heute das Humboldt Forum  
fast das originale Schloss, heute das Humboldt Forum  (Bild: Muhs / Caro / picturedesk.com)

Wer bezahlte die Errichtung des neuen-alten Berliner Stadtschlosses?
Von den 552 Millionen Euro Gesamtkosten, die die Wiedererrichtung gekostet hat, übernahmen die Bundesrepublik Deutschland 368 Millionen, das Land Berlin 32 Millionen und private Spender rund 80 Millionen Euro.

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