Nichts für schwache Nerven war Österreichs vorletzter Auftritt in der Gruppenphase der Eishockey-A-WM. Gegen das bis dato punktlose Schlusslicht Slowenien drehte das Bader-Team ein 0:1 zunächst in ein 2:1 um, fing sich aber noch den Ausgleich ein. Auf die torlose Overtime folgte das Penaltyschießen, in dem Haudum, Zwerger und Baumgartner für Rot-Weiß-Rot den Sieg fixierten. Die Chance aufs Viertelfinale bleibt intakt!
Die seit über einer Woche schwelende Personalie löste Roger Bader Sonntag Vormittag: Er vollzog im Kader eine Goalie-Rochade, meldete statt dem ursprünglichen Einser-Torhüter Atte Tolvanen den 19-jährigen Benedikt Oschgan an. Tolvanen war nach dem verlorenen Auftakt-Spiel gegen Finnland zu seiner schwangeren Gattin nach Helsinki geflogen, das erwartete Baby erblickte noch nicht das Licht der Welt. Da er mittlerweile über eine Woche nicht im Training steht, fällte Bader nun eine Entscheidung: Der starke David Kickert bleibt nun bis zum Turnierende Österreichs Ende Nummer 1, Oschgan, der bereits bei seinem neuem Klub Västeras in Schweden weilte, übernimmt hinter Florian Vorauer die Rolle als Nummer 3.
Erste Topchance nach 18 Sekunden
Mit Kickert Tor gelang Österreich gegen Slowenien fast ein Traumstart wie zuletzt gegen Frankreich: Kasper tauchte nach Pass von Schneider alleine vor Goalie Horak ab, der dessen Schuss mittels Fußabwehr nach nur 18 Spielsekunden klärte. Die ersten Minuten standen im Zeichen Österreichs, Gefahr vor dem gegnerischen Tor strahlte man aber nicht mehr aus.
Rückstand in Unterzahl
Ebenso wenig wie zunächst Slowenien, die erst nach sieben Minuten überhaupt den ersten Schuss auf Kickert abgaben. Österreich agierte druckvoll, wie gegen Frankreich, fing sich jedoch durch Unterweger und Biber zwei Strafen ein. Die 3-5-Unterzahl überstand man 28 Sekunden unbeschadet, bei 4-5 schlug es aber dann ein: Den von Gregorc abgefeuerten Schuss, von der blauen Linie, fälschte Verteidiger Stapelfeldt unhaltbar für seinen Keeper Kickert ab (10.).
Ausgleich durch Zwerger
Ein 0:1, das Österreich nicht nervös werden ließ. Nach 13 Minuten fand das ÖEHV-Team die Antwort: Schneider tankte sich über rechts durch, spielte auf für Zwerger, der alleine auf Horak zustürmte und die Scheibe überlegt durch dessen Schoner ins Tor schob. Nun nahm die Auswahl von Roger Bader auf: Kaspers Schuss klärte Horak mit Glück, wenig später prallte der Kainz-Schuss gegen die Latte (18.).
Einzelne Chancen nach Pause
Ein 1:1, mit dem beide Teams in der ersten Drittelpause gut leben konnten. Die erste Chance nach Wiederbeginn fand Slowenien vor. Kickert hielt den Abschluss von Mahkovec (21.) gekonnt fest. Auf der Gegenseite scheiterten Wolf und Schneider (24.) mit ihren Versuchen an Horak.
Österreich fand keinen Rhythmus
In der folgenden vierminütigen Unterzahl (2x2 Minuten gegen Lebler) geriet Österreich nach einem Maier-Schnitzer nur einmal unter Druck. Kickert parierte den folgenden Schuss von Sabolic allerdings stark (29.). Auch wegen den Strafen fand Rot-Weiß-Rot schwer in den Rhythmus, hätte aber dennoch in Führung gehen können. Schneider scheiterte nach Nickl-Vorlage aus aussichtsreicher Position an Horak (33.). In Summe bot das zweite Drittel viel Leerlauf auf beiden Seiten. Gegen biedere Slowenen verzeichneten Raffl und Co. in den ersten 40 Minuten zwar deutlich mehr Schüsse (20:10), konnten aber nicht ihre Form aus den ersten fünf Matches abrufen.
Taktische Veränderungen
Bader reagierte in der zweiten Pause und stellte die Sturmreihe um. Rohrer und Huber tauschten die Formationen. Rohrer (44.) vergab die Chance auf die Führung, Horak war einmal mehr nicht überwinden, der slowenische Schlussmann klärte auch mit etwas Glück Leblers Abschluss (48.).
Erlösendes Führungstor
Ein unnötiges Foul von Cosic an Kasper brachte Österreich erneut ein Powerplay ein, indem Kaspers Schuss von der Innenstange ins Feld zurücksprang (50.). Dann war es wieder Horak, der Zwergers Schuss abwehrte (51.). Als die Strafe erloschen und Slowenien wieder komplett war, fiel endlich das erlösende 2:1. Lebler fälschte ein Zuspiel von Haudum gekonnt ab (51).
Schneller Ausgleich von Slowenien
Doch die Freude währte nur 2:41 Minuten, dann glich Sabolic nach Cosic-Zuspiel aus indem er die Scheibe ins leere Tor befürderte (54.). Gleich danach fand Österreich das nächste Powerplay vor, da Sabolic zwei Minuten kassierte. Doch das so wichtige 3:2 wollte in der regulären Spielzeit nicht mehr gelingen.
Overtime ohne Entscheidung
In der Overtime hatte Raffl das 3:2 am Schläger, brachte aber alleine vor Horak den Puck nicht im Tor unter (62.). Auf der Gegenseite machte Kickert den Simsic-Schuss unschädlich, der wenig später alleine vor ihm auftauchte – wieder rettete Kickert. Den Matchpuck für Österreich vergab Haudum, der wenige Sekunden vor Ende der Overtime den Puck an die Außenstange setzte.
Österreich siegt im Penaltyschießen
So mussten Raffl und Co. zum zweiten Mal in Stockholm in ein Penaltyschießen. Kasper eröffnete und schoss daneben. Für Slowenien vergab darauf Drozg. Die zweite Serie eröffnete Haudum mit dem 1:0. Er traf durch die Beine von Horak. Es folgte Sabolic, der an Kickert scheiterte. Auch Zwerger traf anschließend durch die Beine Horaks – 2:0. Auch Ograjansek biss sich an Kickert die Zähne aus, Baumgartner traf dann souverän zum 3:0. Womit Österreich den Sieg und zwei Punkte im Sack hatte – die Chance aufs Viertelfinale lebt.
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