Nachdem die VP in der Vorwoche ihre Bildungsschwerpunkte festgelegt und dabei der Gesamtschule - einer sozialdemokratischen Forderung seit dem Jahr 1896 - erneut eine klare Absage erteilt hatte, drohte der Schulgipfel zum parteipolitischen Lagerkampf zu werden. Sinnlos, meint Frais: „Es geht nicht darum, was wir wollen, sondern was für die Kinder am besten ist.“
Das wüssten nicht die Politiker, sondern die Pädagogik-Experten und „Schulen, an denen die verschiedenen Modelle erprobt wurden“, will Frais eine Landtagsenquete beantragen, bei der auch Erfahrungen aus anderen Ländern, etwa aus Bayern und der Schweiz, zur Sprache kommen sollen. Das oft zitierte „finnische Modell“ sei eben dies: „Dort hat man sich zuerst parteiübergreifend geeinigt, sich auf Experten zu stützen.“
Der Zankapfel „Gesamtschule“ könnte dabei zunächst ausgeklammert werden: In der Enquete sollen, so Frais, erst einmal die „Parameter“ erarbeitet werden, die durch die künftige Schulpolitik erreicht werden sollen. Erst dann könne man über die Mittel dazu debattieren.
„Wir glauben natürlich, dass sie ein geeignetes Mittel ist, um gleiche Chancen zu sichern und Begabungen zu fördern“, bleibt Frais bei der Gesamtschule: „Man soll aber über alles reden.“
Die VP will statt der Gesamtschule „Wahlfreiheit zwischen den Schultypen“. In Oberösterreich steht mit der Europaschule in Linz eine einzige „Neue Mittelschule“ zur Wahl. Sie ist dreifach „überbucht“.
Foto: Chris Koller
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