Die 27. Auflage der Waldviertel-Rallye im Raum Litschau, Horn und Gars am Kamp war die letzte mit Hauptsponsor OMV, der sich bekanntlich neu orientiert. Das bekommt auch Stohl in der Rallye-WM zu spüren. Ob das überhaupt das Ende für die heuer trotz miserablem Wetter von 50.000 Zuschauern besuchte Traditions-Veranstaltung im Waldviertel bedeutet, ist offen. Organisationsleiter Helmut Schöpf sprach jedenfalls von einem "schweren Schlag". Auch Sieger Stohl würde es bedauern: "Diese Rallye ist einmalig und sicher die schönste in Österreich."
Bei seiner Gas-Premiere spielte Stohl seine ganze Klasse aus. Der 35-jährige Wiener erzielte beim Test für die WM-Rallye in Irland 13 von 17 Sonderprüfungs-Bestzeiten, davon elf von zwölf am zweiten Tag. Damit sicherte sich Stohl nach 2001 und 2002 seinen dritten Waldviertel-Sieg und Beifahrerin Ilka Minor, die schon 1999 und 2002 hier gewonnen hatte, endgültig den Ferdinand-Hinterleitner-Wanderpokal. Der ehemalige Copilot des Saalbachers Sepp Haider war 1990 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. Haider selbst hatte deshalb bei der Waldviertel ein Comeback gegeben und wurde Zwölfter. Eine Wiederholung wird es aber nicht geben.
Pech hatte hingegen diesmal Harrach. An seinem auf Platz zwei liegenden Mitsubishi brach auf der SP 14 die vordere, rechte Antriebswelle, damit wurde der Niederösterreicher nur Vierter und ermöglichte es dem Polen Michal Kosciuszko, mit dem Fiat Grande Punto S2000 noch auf das Podest zu kommen. Ebenfalls in einem S2000-Auto Fünfter wurde Andreas Waldherr, Platz sechs ging an Toto Wolff im Gruppe-A-Lancer.
Dramatisch ging die Dieselkasse zu Ende. Nach seinem Ausfall hatte Günther Jörl den Titel schon abgeschrieben. Am Samstag rutschte aber auch Michael Böhm von der Strecke, damit holte Jörl den Meister-Lorbeer mit einem Punkt Vorsprung. In der Division II sicherte sich Christoph Leitgeb sowohl den Junioren-Staatsmeistertitel als auch den OSK-Pokal.
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