Gewaltige Unwetter
Zwei Tote bei Unwetterchaos in Spanien
Am schlimmsten traf das Gewitter die Gegend um die Urlaubsorte Dénia, Jávea und Calpe nördlich von Alicante, wo Ausländer Ferienhäuser besitzen. Stellenweise gingen in nur sechs Stunden bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter nieder, so viel wie sonst in einem Jahr. In der Ortschaft El Vergel wurden rund 200 Häuser zerstört oder schwer beschädigt, sagte Bürgermeister Miguel González.
Ein dreistöckiges Wohnhaus stürzte ein, kurz nachdem es von der Feuerwehr evakuiert worden war. Die Wassermassen schwemmten außerdem zahlreiche Autos fort und überfluteten Wohnungen und Geschäfte. In der weiter östlich gelegenen Gemeinde Beniarbeig stürzte eine Brücke über dem Fluss Girona ein.
Bewohner retteten sich auf die Dächer ihrer Häuser
Feuerwehr und Polizei retteten mit Hubschraubern 250 Menschen, die sich auf den Dächern ihrer Häuser in Sicherheit gebracht hatten. An vielen Orten fiel der Strom aus. Hunderte Helfer, darunter auch Soldaten des Heeres, waren auch am Sonntag noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Zentralregierung in Madrid sagte rasche Hilfe für den Wiederaufbau zu.
Wetterphänomen für Unwetter verantwortlich
Meteorologen führen das Unwetter auf ein Phänomen zurück, das als Kaltlufttropfen ("gota fría") bekannt ist und zu dieser Jahreszeit öfter an der Mittelmeerküste auftritt. Die Wolkenbrüche werden ausgelöst, wenn warme und äußerst feuchte Luft über dem Meer plötzlich von einer Kaltluftfront abgekühlt wird. Vor genau 50 Jahren hatte ein solches Unwetter in der Region 81 Menschen das Leben gekostet.
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