„Die Schmuggler und Dealer hatten sich den Linzer Flughafen und Traun als Hauptquartier ausgesucht, weil hier alles überschaubar ist“, erklärt Erwin Meindlhumer vom oö. Landeskriminalamt. Unter dem 38-jährigen „Baron“ Roberto werkten in Traun vier Komplizen im Alter von 18 bis 40 Jahren, die alles koordinierten. „Bodypacker“ kamen aus Südamerika mit bis zu 76 verschluckten Kokain-Kapseln zu je zehn Gramm über Mailand und Linz ins Land. Dann hoben sie mit Koffern voller Ecstasy-Tabletten Richtung USA ab. Mehr als 40 Millionen Gift-Pillen sind so „exportiert“ worden. Als Gegengeschäft diente das bis zu 90 Prozent reine Kokain. Alleine drei Körperschmuggler gingen den Fahndern am Linzer Flughafen ins Netz.
Doch die Trauner Bande aus Chilenen und Dominikanern war nur eine Splittergruppe der Südamerika-Mafia, die ihren Hauptsitz in Italien hatte. Von hier wurden auch zwei Killer in Marsch gesetzt, die Roberto umbringen sollten. Er hatte wegen seiner Spiel- und Wettleidenschaft 20.000 € unterschlagen. Doch die achtköpfige Fahndergruppe von Flughafen-Polizisten, Trauner Beamten und dem oö. Landeskriminalamt konnten die gedungenen Mörder abfangen.
Zeitgleich schlugen Ermittler in Traun, Mailand und Deutschland zu, fassten insgesamt 54 Chilenen, Peruaner, Mexikaner und Dominikaner, fanden 16 Kilo Kokain, 28.000 Ecstasy-Pillen sowie Waffen und gefälschte Pässe. Den Traunern konnte der Handel mit 2,2 Kilo Kokain und vier Kilo Cannabis nachgewiesen werden.
Foto: Hannes Markovsky
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