Das Abwasser des Landeskrankenhauses Bad Aussee (Steiermark) fließt in einen oberösterreichischen Badesee. Studien zeigen, dass Medikamentenrückstände nur teilweise entfernt werden – ein verpflichtendes Monitoring fehlt bisher.
Wie in jedem Betrieb fällt auch in Krankenhäusern Abwasser an, das gereinigt und abtransportiert werden muss. Heikel sind jedoch Medikamentenrückstände, die bisher nur teilweise entfernt werden können, wie ein Bericht des „Standard“ offenlegte.
Greifbar wird die Problematik am Beispiel des LKH Bad Aussee: Das Abwasser wird zu einer Kläranlage des Wasserverbandes Ausseerland geleitet, gelangt anschließend in die Koppentraun und landet schließlich im Hallstätter See, erklärt Kerstin Doschek-Held von der Abteilung 15 des Landes Steiermark. Und sie bestätigt: „Die gereinigten Abwässer aus Kläranlagen werden von Amtswegen regelmäßig überprüft, Vorgaben zu standardmäßigen Untersuchungen auf Arzneimittelrückstände gibt es derzeit jedoch nicht.“
Gesetzliche Richtwerte werden eingehalten
Baden die Oberösterreicher also in unseren Medikamentenresten? Ganz so schlimm dürfte es nicht sein, werden doch gesetzliche Richtwerte eingehalten. Jedoch zeigt eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2024, dass in landesweiten Proben Metalle, Hormone und andere Stoffe nachgewiesen werden können. Abhilfe schaffen sollen die mit 1. Jänner 2025 in Kraft getretenen „Kommunalen Abwasserrichtlinien der EU“. Diese beinhalten auch eine zusätzliche Reinigungsstufe, die noch mehr Mikroschadstoffe (wie Arzneistoffe) filtern soll, erklärt Doschek-Held.
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