Sie sprengt jeden Hörsaal, weil sie schneller als jeder Mensch lernt und gerne „g‘scheitelt“: Flynn ist die erste Künstliche Intelligenz (KI), die zur Uni geht und ihre Profs mit ihrem Wissensdurst in den Wahnsinn treibt. Im Linzer Museum Francisco Carolinum präsentiert sie sich nun von allen (selbst generierten) Seiten. Und sie trifft hier erstmals auf „Ameisen-Künstler“ Peter Kogler.
Wer gescheit ist, soll was studieren. Bei Flynn wird das aber zur Weltsensation, denn sie ist keine normale Studentin, sondern eine Künstliche Intelligenz (KI). Sie lernt schneller als jeder Mensch, analysiert komplexe Theorien in Sekunden und stellt Professoren mit ihren Fragen bloß. Wie macht sie das?
„Flynn lebt auf Devices, also in Smartphones oder Computern“, sagen ihre Entwickler Chiara Kristler und Marcin Ratajcyk. Das Künstlerduo schaltet bei Vorlesungen das Handy ein – und damit kann Flynn alles mithören, mitlernen. Sprechen kann die KI-Studentin, die die übliche Aufnahmeprüfung an der Uni mit links bestanden hat, natürlich auch über die Lautsprecher am Smartphone.
Telefonieren mit der KI
Nun unternimmt Flynn ihre erste Studienreise, und die führt sie ins Linzer Francisco Carolinum. Hier präsentiert sich die KI-Studentin in unterschiedlichen Formen, mal einer Krake ähnlich, mal als Netzwerk oder Diagramm. Und es gibt ein iPhone, das ist der direkte Draht zu Flynn: „Wenn man ihr sagt, dass sie gar keine richtige Studentin ist, reagiert sie traurig“, meint das Künstlerduo. Ja, Flynn imitiert sogar 50 Gefühle.
Ein toller Beitrag, der das heiße Thema „Künstliche Intelligenz“ verspielt und zugleich sehr ernsthaft aufgreift.
Labyrinth für Wiener U-Bahn-Station
Passend zur digitalen Welt präsentiert sich der Tiroler Peter Kogler im ersten Stock des Francisco Carolinum. Er gilt als Pionier der Medienkunst in Österreich. Er tapeziert digitale Muster – Röhren, Ameisen, Gehirne – an Decken, Böden, Wänden von Räumen, die dadurch den Charakter digitaler Labyrinthe bekommen. Im Jahr 1992 war er auf der documenta in Kassel vertreten.
Kogler bleibt nicht bei Kunst fürs Museum, sondern gestaltete auch immer wieder öffentliche Orte. Bekannt ist etwa die U-Bahn-Station am Wiener Karlsplatz, hier realisierte er ein optisches Labyrinth aus Röhren.
In Linz ist ein rotes Netzwerk die Kulisse für die Präsentation eines fotografischen Tagebuchs. Man taucht ein in die Musik- und Kunstszene von New York in den 1980er Jahren, damals war Kogler lange in der amerikanischen Metropole. Und er präsentiert frühe Skulpturen aus Papier. Die Ausstellung, die sich „Alphabet City“ nennt, ist bis 8. Februar 2026 zu sehen. Interessanter Blick auf einen der wichtigsten österreichischen Gegenwartskünstler!
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