Blairs Ära endet

Neuer Labour-Chef Brown verspricht Neuanfang

Ausland
24.06.2007 19:41
Der britische Schatzkanzler Gordon Brown ist am Sonntag zum neuen Chef der Labour-Partei ernannt worden. Er hat damit das erste Amt von Premierminister Blair übernommen. Am Mittwoch zieht Brown als neuer Regierungschef auch in die Downing Street 10 ein. Auf einem Sonderparteitag in Manchester kündigte der 56-jährige Schotte neue Akzente in der Regierungspolitik an.

So versprach er in seiner ersten Rede als Labour-Vorsitzender tief greifende Reformen zur Eindämmung der Armut, eine verbesserte Gesundheitsversorgung und Bildungsinitiativen. In der Außenpolitik ging er auf vorsichtige Distanz zur bisherigen Irak-Politik und sagte, Extremismus könne nicht nur mit militärischer Gewalt bekämpft werden. Aus Fehlern würden Lehren gezogen.

Großbritannien werde aber auch nach Blairs Demission als Premier seine "internationalen Verpflichtungen" im Irak erfüllen, stellte Brown klar. Es sei zudem im Interesse des Vereinigten Königreichs, gute Beziehungen zu den USA zu unterhalten. Als Schlüssel der Außenpolitik bezeichnete Brown die Bemühungen um eine Friedenslösung für den Nahen Osten.

Ein Signal für einen Kurswechsel in der Irak-Politik könnte auch die Wahl der neuen stellvertretenden Parteichefin Harriet Harman sein. Die Justizministerin hat die Regierung aufgerufen, sich öffentlich für Fehler im Irak-Krieg zu entschuldigen. Harman setzte sich bei der Urwahl der Labour-Mitglieder gegen fünf Mitbewerber durch. Sie löst den scheidenden Vize-Premier John Prescott in dieser Funktion ab.

Der "Independent" berichtete unterdessen am Sonntag unter Berufung auf ein vertrauliches Dokument, Blair habe Brown nach der Parlamentswahl 2005 entlassen und seine Machtbasis im Finanzministerium zerstören wollen. Blairs Büro erklärte: "Wir kommentieren durchgesickerte Dokumente nicht."

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