2003 erschossen

40 Jahre für Angeklagte im Djindjic-Prozess

Ausland
23.05.2007 20:38
Ein serbisches Gericht hat am Mittwoch zwei ehemalige Polizisten für den tödlichen Anschlag auf den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic zu je 40 Jahren Haft (Höchsstrafe) verurteilt. Dem Urteil zufolge waren Milorad Ulemek (im Bild), der ehemalige Kommandant einer Spezialeinheit der Geheimpolizei, und sein Stellvertreter Zvezdan Jovanovic für das Attentat vom 12. März 2003 hauptverantwortlich.

Auch zehn weitere Angeklagte im Mordfall Djindjic wurden schuldig gesprochen. Laut Medienberichten wurden Haftstrafen von insgesamt 298 Jahren verhängt. Der Urteilsverkündung, die unter enormen Sicherheitsvorkehrungen erfolgte, wohnten auch Mitglieder des Kabinetts Djindjics bei.

Die im Sommer 2003 erhobene Anklage bezog sich auf dreizehn Personen, von denen fünf weiterhin flüchtig sind, während eine im Vorjahr den Status eines geschützten Zeugen erhielt. Bei den Angeklagten handelte es sich um Angehörige der kurz nach dem Attentat aufgelösten "Roten Barette" und einer Mafia-Gruppe aus dem Belgrader Stadtviertel Zemun.

Djindjic wurde am 12. März 2003 vor dem Regierungsgebäude erschossen. Der Prozess wurde am 23. Dezember 2003 aufgenommen. Das nun bevorstehende Berufungsverfahren dürfte nach Expertenmeinung bis Jahresende abgeschlossen werden.

Der Marathon-Prozess stellte die serbische Justiz auf eine schwere Probe. Im Verlauf des Prozesses kam es nicht nur zu einem Richterwechsel, sondern auch zu Personalveränderungen bei der Anklage. Ein Stellvertreter des Chefanklägers, Jovan Prijic, wurde wegen Amtsmissbrauchs festgenommen, zwei weitere traten daraufhin zurück. Zwei Kronzeugen wurden ermordet, die Täter nie gefasst.

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