Zwölf Stiche

Ehemann erstochen: Die Notwehr-Theorie bröckelt

Österreich
08.02.2007 19:40
Kaum ist sie aus ihrer Narkose erwacht, hat die Frau im Krankenbett die Fragen der Polizei beantworten müssen. Im niederösterreichischen Laa an der Thaya endete ein Streit um Scheidung in einem Blutbad. Die 29-jährige Roumiana liegt im Spital, ihr Ehemann Niki ist tot. Niedergemetzelt mit 12 Messerstichen.

"Die Notwehr-Theorie ist vorerst in weite Ferne gerückt", bringt es Chef-Ermittler Alfred Schüller auf den Punkt. Im Obduktionsbericht steht es schwarz auf weiß: Zwölf Messerstiche im Brustbereich, ein Stich ins Herz war schließlich der tödliche. Die Schnittwunden an seinen Händen und Armen zeigen, dass er noch fieberhaft versucht haben dürfte, die Messer-Attacken abzuwehren.

Frau Roumiana musste im Krankenhaus operiert werden - während der Bluttat hat auch sie Verletzungen davongetragen. Zwei Kinder, drei und acht Jahre alt, wohnen jetzt vorerst bei Verwandten in der näheren Umgebung.

"Hörte lauten Schrei"
Erst vor zwei Monaten kamen die vier nach Laa an der Thaya. Ein Neuanfang in einer neuen Pizzeria, die unter ihrer Leitung wieder viele Gäste aus der Kleinstadt anlockte. Jetzt sind all die neu gewonnenen Freunde fassungslos. "Nach außen wirkten sie immer so glücklich", sagt eine Nachbarin. "Am Morgen der Tat habe ich noch einen lauten Schrei gehört. Kurz darauf war es totenstill..."

"Fühlte mich bedroht"
Die Bulgarin meinte bei der Einvernahme, dass es auf Grund der von ihr beabsichtigten Scheidung zu Streitigkeiten gekommen sei. Sie habe sich durch ihren Ehemann bedroht gefühlt und in Notwehr gehandelt.

Die Kinder im Haushalt, drei und sieben Jahre alt, dürften von den Attacken ebenfalls nichts mitbekommen haben. Die beiden Buben schliefen während der Tat, so die Polizei.

Von M. Pommer und Krone.at, Foto: Klemens Groh

 

 

 

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