TVB-Wahl Kitzbühel

Umsturz misslang, jetzt sind Risse zu kitten

Tirol
21.11.2017 15:21

Angekündigte Revolutionen bleiben meist aus: Das zeigte sich am Montag Abend bei der TVB-Vollversammlung in Kitzbühel. Die alte Führung rund um Präsidentin Signe Reisch und Aufsichtsratschef Josef Burger wurde klar bestätigt und prangerte in den Reden vor dem Urnengang den teilweise schmutzigen Wahlkampf an. Jetzt muss Kitzbühel wieder an einem Strang ziehen.

In Kitzbühel sind überraschende Umstürze möglich  - das zeigte sich vor fünf Jahren, als die Ära von Christian Harisch in einer siebenstündigen Marathonversammlung mit einem Paukenschlag endete. Sollte die Rekordzahl von zwölf Listen in den drei Stimmgruppen auch diesmal  in einer Revolution münden?

Präsidentin wirbt mit Liste von Erfolgszahlen

Die bisherige Führung nutzte die Bühne, um den rund 300 erschienenen Mitgliedern noch einmal die Leistungen der fünfjährigen Periode vor Augen zu führen. "Seit 2012 stiegen die Nächtigungen um 141.000", betonte Präsidentin Signe Reisch. Und warf weitere Zahlen (120 Veranstaltungen, 6700 Kongressteilnehmer, 6800 Arbeitsstunden der drei Vorstände) in die Waagschale.

Gesunkene Verschuldung

TVB-Aufsichtsratschef und Bergbahnboss Josef Burger ergänzte: "Wir haben mit 2,5 Prozent der Tiroler Betten 5,1 Prozent des tirolweiten Nächtigungsumsatzes erwirtschaftet." Auch der gesunkene Verschuldungsgrad (zuletzt 16,6 Prozent statt 27,5 Prozent vor fünf Jahren) und das gleichzeitig gestiegene Eigenkapital würden  für eine erfolgreiche Arbeit "mit Herz und Hirn" sprechen. Neben Fakten und Zahlen ging es auch um Zwischenmenschliches aus dem teils untergriffigen Wahlkampf: "Kritik ist wichtig, so lange sie sachlich ist",  drückte es Reisch zurückhaltend aus.

"Vor Wahl märchenhafte Geschichten im Umlauf"

Deutlicher wurde Burger, der "einen widerwärtigen Stil mit absichtlicher Verletzung des Gegners" anprangerte. Es seien "märchenhafte Geschichten" im Umlauf gewesen. Auch Burgers Sohn war in sozialen Netzwerken durch den Kakao gezogen worden -  weil er angeblich für Sondierungen bezüglich Interski-Kongress 2023 in der Business-Class nach Argentinien geflogen sein soll - glatte "Fake News".  "Niemand hat sich dazu bekannt", wetterte Burger am Rednerpult. "Davon haben wir uns eh distanziert", meinte Hotelier und Herausforderer Mike Mayr-Reisch zur "Krone".

Herausforderer in die Schranken gewiesen

Das Wahlergebnis war dann eindeutig: Die Listen, die hinter der bisherigen Führung stehen, behielten die Oberhand. Herausforderer  Mayr-Reisch schaffte aber den Einzug in den  Aufsichtsrat.  Ein zweiter Kritiker der TVB-Führung, Hotelier Sebastian Witzmann, verlor hingegen durch Losentscheid (nach Stimmengleicheit) sein Aufsichtsratsmandat.  Dessen 14 Mitglieder bestätigten den alten Vorstand.

Andreas Moser, Kronen Zeitung

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