Krimi um U-Boot
Kapitän gesteht: Junge Journalistin (30) ist tot
Eine seit knapp zwei Wochen nach einer Fahrt mit einem privaten U-Boot vermisste schwedische Journalistin ist tot. Der dänische U-Boot-Besitzer Peter Madsen hat in einem Verhör mit der Polizei ausgesagt, die Frau sei durch ein Unglück an Bord ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Kopenhagen am Montag mitteilte, habe der Erfinder die 30-Jährige an einem nicht genau genannten Ort in der Koge-Bucht bestattet.
Die dänischen und schwedischen Seefahrtsbehörden versuchen nun, die Route des U-Boots nachzuverfolgen. Die 30-jährige Kim Wall (Bild unten) war zuletzt am 10. August an Bord der UC3 Nautilus gemeinsam mit Madsen gesehen worden.
Der 46-jährige Madsen, der Konstrukteur des längsten selbst gebauten U-Boots der Welt, steht im Verdacht, das Tauchgerät, das im Mai 2008 vom Stapel gelaufen war, absichtlich zum Sinken gebracht zu haben.
Einen Tag später wurde das 18 Meter lange U-Boot in der Bucht von Koge südlich der dänischen Hauptstadt Kopenhagen von Tauchern in einer Tiefe von sieben Metern entdeckt. Es wurde inzwischen gehoben und von Forensikern der Polizei untersucht (Bild unten).
Die Schwedin wollte ein Porträt über Madsen schreiben. Als sie nicht wie vorgesehen nach Hause kam, meldete ihr Freund sie als vermisst. Madsen selbst war gerettet worden. Zunächst hatte er bestritten, mit dem Verschwinden von Kim Wall etwas zu tun zu haben. Die Polizei vermutete anfangs, dass die Schwedin in dem versunkenen U-Boot zu finden sei. Als dieses geborgen wurde, war das aber nicht der Fall.
Vorwurf der schweren fahrlässigen Tötung
Erst als sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung beantragten, dass der Fall teilweise öffentlich verhandelt wird, wurde bekannt, dass Madsen einen Unfall an Bord eingeräumt hat. Der 46-Jährige sitzt in Untersuchungshaft, die Polizei warf ihm Totschlag vor, das Gericht reduzierte den Vorwurf am Samstag auf schwere fahrlässige Tötung.
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