Folgt auf Comey

US-Senat bestätigt neuen FBI-Chef Christopher Wray

Ausland
02.08.2017 06:32

Drei Monate nach der spektakulären Entlassung von James Comey hat das FBI einen neuen Chef: Der US-Senat billigte am Dienstag mit großer Mehrheit die Ernennung des früheren Anwalts Christopher Wray (50) zum Direktor der Bundespolizei. Präsident Donald Trump hatte Comey in einer umstrittenen Entscheidung im Mai entlassen. Das FBI ermittelt unterdessen weiter zur Russland-Affäre, wegen der das Weiße Haus seit Monaten massiv unter Druck steht.

Wray konnte die breite Unterstützung sowohl der Republikaner als auch der Demokraten im Senat für sich gewinnen. 92 Senatoren stimmten in Washington für den 50-Jährigen, fünf waren gegen die Nominierung. In seiner Senatsanhörung vor drei Wochen hatte Wray erklärt, er werde für die "strikte Unabhängigkeit" der Polizeibehörde mit ihren mehr als 30.000 Mitarbeitern einstehen. Seine Loyalität gelte "der Verfassung und der Herrschaft des Rechts".

Bei der Vorstellung Wrays für den Posten an der Spitze des FBI nannte Trump seinen Kandidaten "einen Mann von tadellosen Referenzen". Der 1967 in eine Anwaltsfamilie hineingeborene Wray war nach dem Studium an der Eliteschmiede Yale zunächst als Gerichtsassistent und Privatanwalt tätig, bevor er Bundesanwalt im Südstaat Georgia wurde.

Unter George W. Bush im Justizministerium tätig
Unter Präsident George W. Bush wechselte Wray 2001 ins Justizministerium, wo er für die Koordination von Anti-Terror-Maßnahmen nach den Anschlägen vom 11. September zuständig war. Später wurde er an die Spitze der Abteilung für Verbrechensbekämpfung befördert. Auf dem Posten war er unter anderem mit großen Unternehmensskandalen wie den Bilanzfälschungen beim früheren Energiekonzern Enron befasst. Nach zwei Jahren im Justizministerium kehrte Wray zu seiner früheren Tätigkeit als Privatanwalt zurück. Er ist unter anderem auf Wirtschaftskriminalität spezialisiert.

Trumps Russland-Affäre: Verdacht der illegalen Kontakte
Trump sieht sich unterdessen wegen der Entlassung Comeys dem Vorwurf ausgesetzt, er habe sich unstatthaft in die FBI-Ermittlungen zur Russland-Affäre eingemischt. Comey hatte in einer Senatsanhörung geschildert, dass ihn der Präsident wegen der Ermittlungen bedrängt habe. Nach der Entlassung Comeys wurde der frühere FBI-Chef Robert Mueller als Sonderermittler eingesetzt, um die Russland-Affäre aufzuklären. Dabei geht es um den Verdacht illegaler Kontakte von Trumps Wahlkampfteam mit der russischen Seite sowie um die Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf zum Nachteil von Trumps demokratischer Rivalin Hillary Clinton.

Bei seiner Senatsanhörung hatte Wray gesagt, er werde im Rahmen der rechtlichen Vorgaben mit Mueller bei den Ermittlungen zur Russland-Affäre kooperieren. Auch wandte er sich gegen Trumps Kritik, die Ermittlungen glichen einer politischen "Hexenjagd".

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