ÖVP-Obmann Sebastian Kurz fordert eine schärfere Gangart bei der Integration und hat sich in einen Interview für eine Schließung der islamischen Kindergärten in Wien ausgesprochen. "Es braucht sie nicht", erklärte er. Erreichen will Kurz die Schließung über eine Verschärfung der Qualitätskriterien. Er glaubt, dass die kritisierten Einrichtungen dann nicht mehr förderungswürdig seien und schließlich von selbst zusperren müssten.
"Es soll keine islamischen Kindergärten geben", meinte Kurz in einem Interview mit dem "Kurier" unmissverständlich. Diese seien sprachlich und kulturell von der Mehrheitsgesellschaft abgeschottet und würden vom Steuerzahler auch noch gefördert, so der ÖVP-Chef, der auch für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr eintritt - "für alle, die vor der Volksschule schlecht oder gar nicht Deutsch können".
"Bin dagegen, dass es Parallelgesellschaften gibt"
Am Donnerstag vor dem EVP-Gipfel in Brüssel bekräftigte Kurz dann: "Ich bin auch Integrationsminister, daher bin ich dagegen, dass es Parallelgesellschaften gibt." Es sei ein wichtiger Schritt gewesen, den Gratis-Kindergarten einzuführen, "damit Kinder beim Schuleintritt schon richtig Deutsch können, damit sie nach der Volksschule auch lesen und schreiben können". Aber wenn Kinder in islamische Kindergärten gingen, wo noch dazu auch nicht Deutsch gesprochen werde, sei dies abzulehnen, so Kurz. Dort würden Kinder nicht nur "religiös abgeschottet, sondern auch sprachlich abgeschottet aufwachsen", denn das seien islamisch-tschetschenische, islamisch-türkische oder islamisch-arabische Kindergärten. Das sei "ein massives Problem für die Integration", erklärte der ÖVP-Chef.
Immer wieder Skandale um Islam-Kindergärten
Erst im Februar war bekannt geworden, dass der Vorsitzende der Arabischen Kultusgemeinde über einen Verein 2,5 Millionen Euro an Förderungen abgezweigt und mit dem Steuergeld unter anderem ein Villengrundstück finanziert haben soll.
Ende Jänner wies auch Islam-Experte Amer Albayati im "Krone"-Gespräch (Video unten) auf die möglichen Gefahren hin, die von Islam-Schulen und -Kindergärten ausgehen würden. "Da wächst eine Parallelgesellschaft heran. Die Islam-Kindergärten müssen alle geschlossen werden", forderte Albayati.
Bereits im August vergangenen Jahres musste der erste Islam-Kindergarten in Wien geschlossen werden, nicht zuletzt deshalb, weil dort immer wieder Koran-Stunden abgehalten wurden. Fünf weitere Kindergruppen wurden wegen schlechter Ausbildung der Pädagoginnen, schlechter Sprachkenntnisse bzw. baulicher Mängel geschlossen.
Studie: Kontrollen "nicht zufriedenstellend"
Anfang 2016 hatte eine umfassende Studie von Univ.-Prof. Ednan Aslan über Wiens 150 islamische Kindergärten für Aufsehen gesorgt: Auf 178 Seiten wurde damals dokumentiert, wie muslimische Kindergartenbetreiber die Buben und Mädchen einschüchtern, die Scharia preisen und die westliche Lebensart ablehnen. Das Resümee der Prüfer: Die Kontrolle durch die Stadt Wien "reicht nicht aus und ist nicht zufriedenstellend".
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).