Wetter-Kapriolen

Australischer Sommer beginnt mit Schneefall

Ausland
16.11.2006 14:45
Zwei Wochen vor dem offiziellen Sommeranfang sind die Australier in der Hauptstadt Canberra und in Melbourne am Donnerstag bei leichtem Schneetreiben aufgewacht. In Sydney wurde der kälteste Novembertag seit mehr als 100 Jahren registriert. Während man in Down Under friert, rauben ungewöhnlich milde Temperaturen in Sibirien den Bären ihren Winterschlaf. In Westsibierien ist kein Winter in Sicht: Momentan tragen dort die Bäume Knospen und einige Blumen blühen bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Auch das Wasser der Nordsee war im Oktober mit einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 14,2 Grad Celsius „warm“ wie noch nie zuvor.

Die Bären in den Wäldern Sibiriens, die nicht in den üblichen Winterschlaf gefallen sind, erschrecken nun Anwohner. Um die Zeit des Winterschlafs zu überstehen, fressen sich die Bären vorher bis zu 180 Kilogramm zusätzlich auf die Rippen. "Im Moment gibt es genug Futter, so dass sie noch keine Verwüstungen anrichten", sagte eine Sprecherin der regionalen Umweltbehörde in der Stadt Kemerowo. Zudem würden Teams von speziell ernannten Beobachtern überall in der Region sicherstellen, dass kein Schaden für die Landwirtschaft und die Einwohner entstehe.

Nordsee mit Rekordtemperaturen
Die Nordsee befindet sich seit 1988 in der längsten und intensivsten Warmphase seit Beginn der Messungen im Jahr 1873, sagte Hartmut Heinrich vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Im Oktober dieses Jahres habe die durchschnittliche Wassertemperatur 14,2 Grad betragen und damit um 2,4 Grad über dem langjährigen Mittelwert gelegen. Zugleich habe die Nordsee damit den bisherigen Rekordwert von Oktober 2005 noch einmal um fast ein Grad übertroffen.

Die seit 1988 registrierte Warmphase hätte normalerweise längst wieder von einer Kaltphase abgelöst werden müssen, sagte Heinrich. Dies hätte dem üblichen Wechseln zwischen Warm- und Kaltperioden etwa alle 5 bis 15 Jahre entsprochen. Der Temperaturanstieg wird laut BSH den Lebensraum Nordsee spürbar verändern. So würden verstärkt Meerestiere und -pflanzen aus dem Golf von Biskaya im Atlantischen Ozean zwischen Frankreich und Spanien einwandern.
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