Zeuge half

“Goldene Krone” für den Retter

Salzburg
13.05.2017 19:48

In die reißende und eisig kalte Enns stürzte am Freitag ein 35-jähriger Quad-Fahrer in Flachau. Zeitgleich mähte Andreas Kaml in nächster Nähe seinen Rasen, als er plötzlich einen roten Gegenstand durch die Luft schleudern sah, begleitet von einem lauten Knall. Als er den im Fluss treibenden Mann sah, reagierte er sofort.

"Ich bemerkte, dass der Quad-Fahrer schon unter Wasser war. Ohne lange zu überlegen, bin ich in die eiskalte Enns gesprungen und habe den Mann zum Ufer gebracht", beschreibt Lebensretter Andreas Kaml jene Schrecksekunden, die er am Freitagnachmittag erlebt hat. Mit bloßen Kräften schaffte er es nicht, ihn den Hang hinauf zu tragen und schrie laut um Hilfe. In der Zwischenzeit verständigte seinen Großcousine, die sich am gegenüberliegenden Uferrand befand, die Rettung. Die Nachbarn von Kaml wurden auf seine Hilfeschreie aufmerksam, stürmten sofort herbei. Mit vereinten Kräften trugen sie den rund 100 Kilogramm schweren Quad-Fahrer den Berg hinauf, deckten ihn in der Wiese zu und brachten ihn in die Seitenlage. Ansprechbar war der 35-Jährige, dem es den Helm vom Kopf gerissen hatte, kaum.

35-Jähriger trieb leblos im kalten Wasser

"In so einer Situation muss man einfach sofort reagieren. Der Mann wäre sonst in der Enns ertrunken", so der bescheidene Elektriker aus Filzmoos, der auch bei der Bergrettung ist.

Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde der schwer am Kopf Verletzte, der mit seinem Motor-Fahrzeug gegen eine Gehsteigkante geprallt und über eine zwei Meter hohe Böschung ins Wasser gestürzt war, mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallkrankenhaus Salzburg geflogen.

Zeuge rettet ihn vor dem Ertrinken

Harald Obermayer von der Wasserrettung Altenmarkt half bei der anspruchsvollen Bergung mit: "Die Strömung war sehr stark, das Schmelzwasser hüfthoch und drei bis fünf Grad kalt. Mit einem Gurt und einer Seilwinde haben wir das Sportgefährt am Feuerwehrauto angebunden und so rausgezogen. Wir konnten alles beseitigen, sogar den Sitz haben wir 30 Meter flussabwärts gefunden. Das Quad hatte noch Strom, der Zündschlüssel steckte noch im Schloss."

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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