"Türkei gestern, heute und morgen. Unsere Entscheidung ist Ja (Evet)!", steht auf dem Plakat. Darunter prangt das türkische Präsidenten-Logo. Hunderte waren am Sonntag in Wien zu einer Propaganda-Veranstaltung der Erdogan-Partei AKP für eine Verfassungsreform gepilgert. Die Nerven der Veranstalter lagen blank.
Während sich die Politiker in Deutschland klar gegen türkische Wahlveranstaltungen im Ausland aussprechen, fand am Sonntagnachmittag eine in Wien-Ottakring statt. Schon bevor "Stargast" Sevki Yilmaz das Wort erhob, spielten sich vor dem Vereinshaus Wonder tumultartige Szenen ab. Österreichischen Journalisten blieb der Zutritt verwehrt. Das ORF-Team wurde von den AKP-Leuten eingeschüchtert. Polizei wurde angefordert.
Im Haus lief dann die Propaganda für die Abstimmung ab 16. April. Sevki Yilmaz war 1982 Chef von Milli Görus Österreich, 1984 wurde er PR-Mann Europas von Milli Görüs in Europa, später kandidierte er in Rize am Schwarzen Meer. Milli Görus steht der Moslembruderschaft nahe. Der in der Türkei lebende Ex-Politiker wurde unter der Regierung von Necmettin Erbakan verurteilt, weil er gegen die säkulare Verfassung der Türkei gehetzt hatte.
Vereinsgründer in Deutschland nach Spendenskandal verurteilt
Der AKP-nahe Verein Wonder betreibt Studentenheime in Ottakring, wobei unter anderem Stipendien an Studentinnen vergeben wurden, die an türkischen Universitäten aufgrund des Kopftuches nicht zugelassen wurden. Die bei Wonder arbeitenden Imame haben die konservative Schule absolviert. Gründer und Funktionäre von Wonder in Deutschland wurden nach einem Spendenskandal verurteilt.
Kronen Zeitung
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