Gemeinwohlbank Weiz

“Wir wollen ein Umdenken in der Finanzwelt”

Steiermark
05.11.2016 14:13

Manipulierte Referenz-Zinssätze, Milliardenverluste durch halbseidene Projekte, Rettungsaktionen durch die Steuerzahler: In den vergangenen Jahren hat das Vertrauen in die globale Bankenszene gelitten. Die in Aufbau befindliche Gemeinwohlbank verspricht nun besonders hohe ethische Standards und Transparenz. Am Samstag wurde ein Regionalbüro in Weiz eröffnet. Die "Steirerkrone" sprach mit Vorständin Christine Tschütscher.

"Krone": Frau Tschütscher, die BfG-Genossenschaft, auch Gemeinwohlbank genannt, will sich vom derzeitigen Bankensystem unterscheiden. Inwiefern?
Christine Tschütscher: Die Bank wird aus der Zivilgesellschaft heraus gegründet. Jeder mit Wohnsitz in Österreich kann Genossenschafter werden. Die Einlage beträgt mindestens 200 und maximal 100.000 Euro. Wir wollen ein Umdenken im Geld- und Finanzwesen erreichen und zur ursprünglichen Funktion von Banken zurückkehren: Geld vermitteln, nicht Geld produzieren. Wir wollen auch transparent zeigen, was mit den Geldeinlagen passiert.

"Krone": Was passiert mit ihnen?
Tschütscher: Es gibt keine Spekulationsgeschäfte. Wir unterstützen nur die Realwirtschaft und Projekte in Österreich - und prüfen sie auf ihre Gemeinwohlorientierung. Einige Branchen sind tabu, etwa Waffen und Glücksspiel.

"Krone": Für die Bankvolllizenz braucht es sechs Millionen Euro Kapital. Derzeit hält man erst bei drei. Was sind die nächsten Schritte?
Tschütscher: Wir beantragen die kleine Banklizenz, dann sollten wir ab Anfang 2018 ein Online-Gemeinwohlkonto anbieten: für den Zahlungsverkehr, mit Bankomat- und Kreditkartenfunktion. Zudem starten wir 2017 eine Crowdfunding-Plattform. Unsere Genossenschafter sollen sich bei der Prüfung der möglichen Projekte beteiligen.

"Krone": Nun gibt es in Weiz das erste steirische Regionalbüro. Was erwarten Sie sich?
Tschütscher: Bei uns passiert zwar viel online, viele wollen aber persönlich nachfragen, das ist nach Terminvereinbarung möglich. Auch Veranstaltungen und Schulungen sind geplant.

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