40 % wählten blau

Erdrutschsieg für Hofer, Griss daheim auf Platz 2

Steiermark
25.04.2016 08:46

Die größten Verlierer an diesem spektakulären Wahltag waren die Meinungsforscher - mit solch einem Durchmarsch für den freiheitlichen Kandidaten hatte kein einziges Institut gerechnet. 40,2 Prozent in der Steiermark, zweitbestes Ergebnis aller österreichischen Bundesländer!

Mit einem "unguten Gefühl", so ein schwarzer Funktionär, sei man bereits in diesen Wahlsonntag gegangen, doch dass er so enden würde, "hätt’ sich auch niemand gedacht". Keine Frage, kein einziges Meinungsforschungsinstitut hatte auf diesen Ausgang getippt. Der war in der Steiermark besonders spektakulär.

Graz drückte Ergebnis nach unten
Der blaue Spitzenkandidat Norbert Hofer war den ganzen Nachmittag über praktisch wie "einzementiert", lag konstant auf Platz 1 (über 43 Prozent). Erst Graz drückte das Ergebnis noch ein wenig nach unten auf 40,2 Prozent. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung im freiheitlichen Landtagsklub, wo schon vor der ersten Hochrechnung die Sektkorken knallten.

Ein beachtliches Ergebnis fuhr Irmgard Griss in ihrem Heimatbundesland (Volks- und Hauptschulbesuch in Deutschlandsberg, HAK und Studium in Graz) ein, kam auf 21,1 Prozent.

Relativ schwach das Abschneiden des Grünen Alexander Van der Bellen, der die Bronzemedaille eroberte (16,4 Prozent). Für die einstigen Großparteien setzte es überhaupt eine "Steirer-Watsch’n": SP-Mann Rudolf Hundstorfer und VP-Urgestein Andreas Khol bewegten sich lediglich im 10-Prozent-Bereich. Und Richard Lugner? Für den konnten sich gut 2 Prozent erwärmen.

Wahl-Reaktionen der steirischen Landesspitze:
ÖVP-Chef und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: "Natürlich kann man nach so einem schlechten Abschneiden nicht zur Tagesordnung übergehen. Die Bundesregierung sollte die Zeichen der Zeit jetzt endgültig erkannt haben - es muss ein Umdenken geben! Sie muss sich am Riemen reißen und zusammenarbeiten. Sie muss auch die Sorgen der Österreicher ernst nehmen und dementsprechend handeln."

 SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Vize Michael Schickhofer: "Das Ergebnis ist absolut katastrophal. Keiner kann hier zur Tagesordnung übergehen, das ist klar. Als jüngster Parteivorsitzender in der SPÖ ist für mich klar, dass sich jetzt anständig etwas ändern muss. Am Bundesparteitag im Herbst brauchen wir einen grundlegenden Neustart. Die Sozialdemokratie muss einen tiefgreifenden Veränderungsprozess einleiten - und zwar ab sofort."

FPÖ-Chef Mario Kunasek: "Es ist ein erster Durchgang, man darf also nicht überschwänglich sein. Dass uns aber 40 Prozent der Steirer das Vertrauen geschenkt haben, ist ein wunderbarer Vertrauensbeweis. Ich freue mich sehr für Norbert Hofer, und für die Stichwahl werden wir jetzt unsere ganze Kraft aufwenden."

Irmgard Griss: "Ich gratuliere dem Wahlsieger Norbert Hofer. Ob ich eine Wahlempfehlung für die Stichwahl abgeben werde, lasse ich derzeit noch offen. Es zeigt sich, dass die Regierungspolitik abgestraft worden ist."

Grünen-Chef Lambert Schönleitner: "Das ist ein einschneidender Tag in der österreichischen Innenpolitik, die Ergebnisse von Norbert Hofer stimmen mich nachdenklich. Es gab ein deutliches Zeichen des Protests gegen die Politik von Rot und Schwarz, gegen die Politik von Werner Faymann und Reinhold Mitterlehner."

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