Hölle Libanon

Funkprotokoll: Hilferufe aus dem UN-Bunker

Ausland
30.07.2006 20:50
Detaillierte Unterlagen aus dem Hauptquartier der Vereinten Nationen zeichnen ein klares Bild der Hölle, in der sich die UNO-Friedenstruppen im Libanon befanden, als der österreichische Offizier Hans Peter Lang zusammen mit drei anderen UNO-Soldaten auf dem Stützpunkt Khiam trotz wiederholter Hilferufe ums Leben kam.

Mit peinlicher Genauigkeit hatten die Blauhelme zwei Wochen lang jeden einzelnen Einschlag israelischer Bomben, Granaten und Raketen in unmittelbarer Nähe ihrer Stützpunkte im südlichen Libanon aufgezeichnet. Die ersten Eintragungen waren bereits erfolgt, als Kampfhandlungen der israelischen Armee und Luftwaffe am 12. Juli gegen Hisbollah-Stellungen begannen.

Die "Krone" hat vom UNO-Hauptquartier in New York die bisher geheimen Logbücher für die letzten drei Tage bis zur Katastrophe, wie folgt, erhalten:Für den gesamten Zeitraum der Angriffe vom 12. bis zum unheilvollen 25. Juli verzeichneten die UNO-Chronisten erstaunliche 798 israelische Bomben, Granaten und Raketen, die auf ihren Stützpunkten oder in ihrer unmittelbaren Umgebung gelandet sind. "Es ist schwer vorstellbar, dass es sich dabei jeweils um verirrte oder falsch programmierte Geschoße handelte", dazu ein Militärexperte aus dem Stab von Generalsekretär Annan zur "Krone".

Keine österreichischen Soldaten mehr im Libanon
Nach dem wahrscheinlichen Tod des steirischen UN-Soldaten Hans-Peter L. (Foto) in Israel werden die beide noch im Libanon stationierten österreichischen UNO-Soldaten aus dem Kriegsgebiet abgezogen. Verteidigungsminister Platter hatte nach der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates in Wien die temporäre Auflösung des noch im Kriegsgebiet verbliebenen UNO-Beobachterpostens durch die UNO bekannt gegeben.

Alle UNO-Beobachter auf Rückzug
Die Vereinten Nationen ziehen nach Angaben der dänischen Armee ihre Beobachter aus dem Süden des Libanon ab. Die Beobachter werden vorübergehend im Hauptquartier in Naqoura zusammengezogen. Das ist eine Reaktion auf den fortgesetzten Beschuss in den vergangenen Tagen, hieß es in der Mitteilung.

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