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Deutschland zählte 2015 1,1 Millionen Flüchtlinge

Ausland
06.01.2016 13:53

Die Zuwanderung nach Deutschland ist auf Rekordniveau. "Für 2015 werden wir die höchsten Zuwanderungszahlen seit 1950 verzeichnen", sagte Innenminister Thomas de Maizière am Mittwoch in Berlin. Die Entwicklung geht unter anderem auf die enorm wachsende Zahl an Flüchtlingen zurück, die ins Land kommen. 2015 wurden fast 1,1 Millionen Asylsuchende in Deutschland registriert - so viele wie nie zuvor.

Im vergangenen Jahr hatte der Innenminister zunächst die Gesamtzahl von 800.000 nach Deutschland einreisenden Flüchtlingen prognostiziert. Allerdings war seit Längerem davon ausgegangen worden, dass die tatsächliche Zahl höher liegen wird. Nun bestätigte de Maizière die Zahl von 1,1 Millionen, die zuvor in Medienberichten bereits genannt worden war. Die Flüchtlinge wurden im sogenannten EASY-Verfahren erfasst, bei dem sie nach ihrer Einreise auf die Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt werden.

Mehr als 360.000 nicht erledigte Asylanträge
Die Zahl der tatsächlich gestellten Asylanträge lag mit knapp 477.000 deutlich niedriger. Dies liegt daran, dass es oft sehr lange dauert, bis ein eingereister Flüchtling einen Asylantrag stellen kann. Gleichwohl wurde die höchste Zahl an Asylanträgen registriert, die es je in einem Jahr in Deutschland gegeben hat, wie de Maizière mitteilte. Gestiegen ist deshalb auch die Zahl der nicht erledigten Asylanträge. Die deutschen Behörden haben bis Ende Dezember über 364.664 Anträge noch nicht entschieden, teilte das Innenministerium mit.

Schon 2014 besonders viele Migranten
Aber auch die übrige Migration in die Bundesrepublik - etwa zum Studieren oder Arbeiten - nimmt seit Längerem zu. Zahlen zum gesamten Migrationsgeschehen liegen für 2015 noch nicht vor. Schon im Jahr 2014 waren aber besonders viele Menschen aus dem Ausland nach Deutschland gekommen. Das geht aus dem Migrationsbericht 2014 hervor, den de Maizière in Berlin vorstellte.

Die Zahl der Zuzüge nach Deutschland stieg demnach 2014 auf mehr als 1,46 Millionen. Eine derart hohe Zahl hatte man zuletzt 1992 erreicht - also vor mehr als zwei Jahrzehnten. Es wanderten zwar auch mehr Menschen ab - nämlich über 900.000. Unterm Strich ergab sich ein "Wanderungsgewinn" von rund 550.000 Menschen. "Die Zuwanderung nach Deutschland hat auch jenseits von Flüchtlingszuzügen 2014 weiter zugenommen", erklärte de Maizière. Es sei nötig, zwischen Asylsuchenden, Arbeitsmigration, Familiennachzug und EU-Binnenwanderung zu unterscheiden.

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