Ski-Star entsetzt

Hirscher in Lebensgefahr: “Absolute Frechheit!”

Sport
23.12.2015 07:51

Zwei WM-Titel, vierter Triumph im Gesamtweltcup und in seinen Paradedisziplinen nahezu immer in den Top 6 - das Jahr 2015 war das wohl imposanteste in der bisherigen Karriere Marcel Hirschers. Und es wurde von einem riesigen Skandal überschattet: dem Drohnen-Absturz im Slalom von Madonna (siehe Video oben). "Eine absolute Frechheit", fauchte Hirscher danach: "Nicht auszudenken, was da hätte passieren können."

Es war ein Riesenglück. Nur Sekundenbruchteile, nachdem Hirscher die Stelle passiert hatte, prallte die Drohne auf den Schnee der Pista 3tre von Madonna. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sie ihm auf den Kopf gefallen wäre. Marcel in Lebensgefahr und danach entsprechend zornig: "Ich habe gespürt, dass da etwas ist. Aber ich dachte, es ist ein Pistenarbeiter. Eine absolute Frechheit, dass so etwas passieren kann. Ganz abgesehen davon, dass danach die Konzentration natürlich verloren war."

"Verrückt, was da abgegangen ist"
"Verrückt, was da abgegangen ist. Und ganz ehrlich: Wenn ich mir die Bilder vom Drohnenabsturz im Internet ansehe, bekomme ich feuchte Hände und zittere", betonte der 26-jährige Salzburger zum überstandenen "Luftangriff" in seinem Blog auf der Homepage von Red Bull. Daneben übte Hirscher aber auch Kritik an der Sicherheit beim Parallel-RTL in Alta Badia. "Apropos Sicherheit, momentan ist uns das Glück, trotz einiger schwerer Verletzungen, mehr als gnädig. Denn es hätten auch noch viel mehr sein können. Alleine beim Parallel-Bewerb hätte es auch ohne Weiteres fünf Kreuzbandrisse und zwei schwere Kollisionen geben können. FIS, bitte macht euren Job!"

"Das hat Konsequenzen"
Markus Waldner, der Herren-Renndirektor des Internationalen Skiverbandes (FIS) nahm sogar das Wort "Schweinerei" in den Mund. "Das hat sicher Konsequenzen", kündigte der Südtiroler erbost an. Im Gegensatz zu Österreich oder Deutschland ist es in Italien erlaubt, bei derartigen Veranstaltungen eine Drohne einzusetzen. "Es war aber ausgemacht, dass der Pilot nicht über die Strecke fliegt, sondern nur über den Korridor. Doch im zweiten Lauf ist der dann immer weiter reingeflogen. Ein Wahnsinn, was da passiert ist", so Waldner, bevor er den für die Übertragung Verantwortlichen die Leviten lesen wollte.

TV-Rechteinhaber beschuldigt
Der Präsident des Organisationskomitees des Weltcup-Bewerbes in Madonna, Lorenzo Conci, zeigte sich in einer ersten Reaktion betroffen von dem Vorfall. "Ich kann nur meine persönlichen Gefühle zum Ausdruck bringen. Ich bin schockiert, dass so etwas passiert ist. Wir haben sehr, sehr viel Glück gehabt", sagte Conci.

"Wir vom Organisationskomitee haben keinen Einfluss darauf gehabt. Verantwortlich für die Drohne war der TV-Rechtehalter Infront", erklärte der Italiener. "Ich habe mit Marcel Hirscher und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel gesprochen und mich bei ihnen entschuldigt."

Nächster Aufreger um Hirscher
Übrigens: Es war der zweite große Aufreger um Hirscher innerhalb von zwei Tagen. Nach seinem Sieg im Riesentorlauf in Alta Badia am Sonntag waren offenbar seine Renn-Skier gestohlen worden. Per Facebook rief er dazu auf, sie zurückzubringen - bisher ohne Erfolg. Im darauffolgenden Parallel-RTL am Montag war Hirscher auch nicht eben vom Glück verfolgt: Beim Sieg von Kjetil Jansrud musste er sich mit Platz 28 begnügen.

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(Bild: KMM)



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