Kurden behaupten:

US-Soldaten kämpfen bereits gegen den IS

Ausland
01.12.2015 17:05
Seit Ende Oktober ist bekannt, dass die US-Regierung Dutzende Elitesoldaten nach Syrien entsendet. Diese sollen laut der offiziellen Darstellung kurdische Kämpfer beraten und bei ihren Operationen unterstützen - allerdings nicht an vorderster Front. Laut einem Medienbericht soll es nun aber von Kurden gemachte Videos geben, die die aktive Teilnahme von US-Soldaten an Kämpfen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat beweisen.

Der britische "Guardian" zitierte am Montag einen 29-jährigen Kurden aus den Reihen der Peschmerga, der in einem Interview von "amerikanischen Unterstützern" sprach. Als Beweis habe er auch ein Video auf seinem Smartphone gezeigt. Die kurze Aufnahme zeige vier Männer, die der 29-Jährige als "Amerikaner" identifiziert und die sich mitten in einem heftigen Gefecht in der Stadt Kirkuk in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak befinden.

Gemeinsame Einsätze mit "Ausbildern"
Andere Peschmerga-Einheiten berichteten dem "Guardian" von regelmäßigen gemeinsamen Einsätzen mit ihren "Ausbildern". Im Irak ist im Kampf gegen den Islamischen Staat im Oktober sogar ein US-Soldat gestorben. Es war das erste Mal, dass US-Bodentruppen in Kämpfe mit IS-Mitgliedern verwickelt waren. Ein Video von der Operation, bei der 70 Geiseln aus den Händen der Dschihadisten befreit wurden, wurde von den Peschmerga im Internet veröffentlicht:

Sind also außer im Irak nun auch in Syrien "Boots on the Ground" und im Kampfeinsatz? Das Pentagon dementierte entsprechende Berichte umgehend und besteht darauf: "Truppen der Vereinigten Staaten sind nicht in Kämpfe am Boden verwickelt."

Diesem Mantra aus Washington stehen aber laut der britischen Zeitung zahlreiche weitere Video- und Fotobeweise gegenüber, die US-Scharfschützen oder in Peschmerga-Uniform gekleidete Elitesoldaten zeigen. "Sie kämpfen mit, sie sind sogar oft vor uns. Sie erlauben nicht, dass man Fotos von ihnen macht, sie dokumentieren allerdings alles und jeden", zitierte der "Guardian" einen kurdischen Milizangehörigen.

US-Scharfschützen seit Februar im Einsatz?
Ein älterer Kommandant soll außerdem berichtet haben, dass gerade Scharfschützen eine Schwachstelle der Peschmerga gewesen seien. Im Februar sei seine Einheit dann aber von vier US-Snipern verstärkt worden. Seitdem hätten diese "an allen Kämpfen im Süden Kirkuks" teilgenommen. "Sie sind sehr gute Schützen." Unter den Peschmerga soll sogar folgender Spruch kursieren: "Es gibt keine Stiefel am Boden, weil sie alle Sneakers tragen."

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