Mehr als 1800 Tote
Hadsch: Weit mehr Opfer als offiziell verkündet
Für die Zählung hat die dpa die Opferzahlen aus 28 Ländern zusammengefasst, die bei dem Unglück Tote zu beklagen hatten. Insgesamt ergaben sich daraus 1807 Tote. Damit ist die Massenpanik die bisher schlimmste bekannte Hadsch-Katastrophe. Im Juli 1990 waren bei einem tödlichen Gedränge während der jährlichen Wallfahrt mehr als 1400 Pilger erstickt oder zu Tode getrampelt worden.
Weiterhin Dutzende Menschen vermisst
Die Opferzahlen stammen aus offiziellen Quellen oder Medien. Demnach werden auch noch Dutzende Menschen vermisst. Die meisten Opfer meldete laut dpa der schiitische Iran mit 465 Toten. Besonders viele Tote stammten weiters aus Ägypten (181), Mali (173), Nigeria (165), Indonesien (127), Indien (114), Pakistan (99) und Bangladesch (79).
Die Massenpanik war am dritten Tag der diesjährigen Wallfahrt bei einem Hadsch-Ritual in Mina östlich von Mekka ausgebrochen. Die Ursache des Unglücks ist bisher unklar. Saudi-Arabien setzte eine Untersuchungskommission ein, die die Hintergründe ermitteln soll.
Schuldzuweisungen zwischen Iran und Saudi-Arabien
Die Katastrophe verschärfte auch die ohnehin schon angespannte Beziehung zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran. Die Führung in Teheran machte die saudi-arabische Regierung für das Unglück verantwortlich. Die saudi-arabische Presse wiederum warf iranischen Pilgern vor, sie hätten sich nicht an die vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen gehalten.
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