Es war die erste von vielen geplanten Schlepperfahrten - und sie endete mit einer Panne. Statt 400 Euro Lohn für den Transport von Flüchtlingen in dem abgesperrten Kastenwagen zu kassieren, klickten für die beiden Rumänen die Handschellen.
Flüchtlinge rund acht Stunden in Klein-Lkw eingepfercht
Bei der Verhandlung zeigten sie sich geständig und erzählten auf die Fragen von Richter Christian Liebhauser-Karl, wie die Fahrt abgelaufen war. Sieben bis acht Stunden waren die Männer und Frauen im Laderaum des Klein-Lkws eingeschlossen. Ob man ihnen zu essen und zu trinken gab? Verpflegung hätten die Flüchtlinge selbst mitgebracht, sagten die Schlepper.
Der Schlepperboss, ein gewisser "Marcel", hätte den beiden Fahrern gesagt, dass die Flüchtlinge während des Trips in Richtung Italien nicht aus dem Wagen gelassen werden dürften. Möglichkeiten, die Notdurft zu verrichten, gab es nicht.
Richter: "Kein Raum für teilbedingte Haft"
Liebhauser-Karl, der aus Gründen der Generalprävention keinen Raum für eine teilbedingte Haft sah, meinte in der Urteilsbegründung, dass zwar nicht die Köpfe der Schlepperorganisation vor ihm säßen, diese Organisationen allerdings ohne Fahrer nicht funktionieren würden. Die Verteidigerinnen der Rumänen kündigten Berufung gegen die Strafhöhe an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.
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