Wahnsinn im Wasser

Schwimm-WM: Skandale um Kinder und Doping

Sport
05.08.2015 12:50
Skandale bei der Schwimm-WM in Kasan! Zum einen gibt es den puren Wahnsinn im Wasser, weil der Weltverband kein Alterslimit für seine WM hat. Damit können kleine Kinder in Kasan starten. Mit zehn Jahren ist Azain Tareq damit die jüngste Teilnehmerin aller Zeiten bei Weltmeisterschaften. Und die Russin Julia Jefimowa, schon wegen Dopings gesperrt, provozierte alle, als sie nach Gold über 100 m Brust Doping absolut bagatellisierte.

Alzain Tareq startet Freitag und Samstag über 50 m Delphin und 50 m Kraul. Während in anderen Sportarten Jugendschutzbestimmungen gelten und es auch im Schwimmen bei Olympia mit 16 Jahren ein Alterslimit gibt, lässt der Schwimm-Weltverband Kinder zu - wahrscheinlich um möglichst viele Länder am Start sehen zu können.

Die kleine Alzain sieht das selbst natürlich nicht so kritisch: "Ich habe mit vier Jahren mit dem Schwimmen begonnen, freue mich auf die WM, weil ich ja auch die Schnellste in Bahrain bin!" Ihre Bestzeiten liegen natürlich Ewigkeiten hinter den Weltrekorden – ihre 41,12 über 50 m Delphin sind gleich 16,69 Sekunden hinter der Bestmarke der Schwedin Sarah Sjöström zurück.

Azains Vater Juma Salem, früher selbst Schwimmer, weist alle Kritik zurück. "Sie ist seit ihrem siebenten Lebensjahr Wettkämpfe gewohnt und sie liebt Herausforderungen", wird er auf der Homepage des Weltverbandes zitiert, wo auch gejubelt wird, dass Alzain Tareq in Kasan  "Geschichte schreibt". Wie übrigens schon zuvor bei den "Männern" ein Knabe, wo der 12-jährige Ahnf Khaung Htut aus Myamar über 100 m Delphin gestartet ist. Übrigens in seinem Vorlauf mutterseelenallein, da seine beiden Gegner die Nennung zurückgezogen hatten.

"Doping wie zu schnelles Autofahren"
Für den nächsten Wahnsinn sorgte schließlich die Russin Julia Jefimowa, die nur wegen einer von zwei Jahren auf 16 Monaten verkürzten Dopingsperre in Kasan hatte starten dürfen und nach ihrem Gold über 100 m Brust Doping in einem TV-Interview bagatalisierte: "Das vergleiche mit Autofahren. Wenn man zu schnell ist, zahlt man ein Ticket und kann dann weiterfahren. "Was zur Empörung bei der Konkurrenz führte, Olympiasiegerin Ruta Meilutyte aus Litauen, Zweite hinter Jefimowa: "Ich habe jeglichen Respekt vor ihr verloren."

Auch Chinas Star Sun Yang, auf ein Stimulanz positiv getestet, kam mit einer Mini-Sperre von drei Monaten davon und konnte in Kasan bereits Gold über 400 m Kraul und Silber über 200 m Kraul holen. Und dann war der Olympiasieger auch noch verärgert über Dopingvorwürfe: "Es gibt keinen Grund an meinen Leistungen zu zweifeln. Das ist respektlos!"

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(Bild: KMM)



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