Gefunden hat der SPÖ-Mandatar die 37-Quadratmeter-Wohnung mit Balkon durch einen Tipp seiner parlamentarischen Mitarbeiterin Helene Kommenda, die in besagtem Haus wohnt und ihn informierte, als eine alte Frau auszog. Muchitsch, auch Vorsitzender der Gewerkschaft Holz-Bau, meldete sich daraufhin bei der Sozialbau AG und erhielt umgehend eine Zusage - obwohl er in Wien nicht hauptgemeldet ist und auf keiner Warteliste stand.
Weil das anno 1966 und mit Wohnbaumitteln erbaute Haus mittlerweile ausfinanziert ist, gelten für potenzielle Mieter auch keine Einkommensgrenzen und die Sozialbau kann die Wohnungen freihändig vergeben. Muchitsch, der laut eigenen Angaben 8.800 Euro netto verdient, findet nichts Verwerfliches an der Situation. "Ich habe eine Frau und drei Kinder. Ich bezahle sicher nicht tausend Euro für eine Wohnung", wird er in der "Presse" zitiert.
NEOS-Mandatarin: "Schämen Sie sich nicht?"
Vor allem diese Aussage verbreitete die politische Konkurrenz Freitagabend genüsslich auf Facebook und Twitter. Für die NEOS empörte sich zudem die Wiener Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger in einem offenen Brief über ihren Kollegen. "Als Abgeordnete zum Nationalrat verdiene ich ja wohl genug, um mir eine Wohnung am freien Markt leisten zu können. Schämen Sie sich nicht?"
Hinzu komme, dass Muchitsch nicht nur ein Abgeordnetengehalt beziehe, sondern auch weitere Einkünfte aus einer Nebentätigkeit habe und bis zu 15.000 Euro brutto im Monat verdiene, so Meinl-Reisinger, die den SPÖ-Mandatar aufforderte, "die Wohnung sofort Menschen zur Verfügung zu stellen, die tagtäglich darum kämpfen, ihr finanzielles Auslangen zu finden."
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