Top secret!

Wie Sie geheim nach einem neuen Job suchen

16.06.2015 10:42

Man sollte meinen, dass es recht angenehm ist, sich mit einem bestehenden Job auf Jobsuche zu machen: kein wirklicher Druck, etwas finden zu müssen, eine bessere Verhandlungsposition. Wäre da nicht das Problem, dass der bestehende Arbeitgeber eventuell etwas von den Veränderungsplänen erfahren könnte. Wie Sie im Geheimen suchen können, erfahren Sie hier.

Jobsuche ausschließlich privat!
Auch wenn es verlockend ist, in der Mittagspause einmal schnell das eine oder andere Karriereportal anzusurfen – tun Sie es nicht! Denn Firmeneigentum für Ihre privaten Zwecke zu nutzen, kann ganz besonders ins Auge gehen, wenn das mit dem Ziel einer beruflichen Veränderung passiert. Das kann bis zu einer Kündigung führen, die man so meist nicht riskieren möchte. Daher gilt: Keine Bewerbungen am Firmen-PC schreiben, nicht über die Firmen-Mailadresse abschicken und auch nicht am Firmen-PC abspeichern. Wenn Sie schon in der Arbeitszeit suchen wollen, nutzen Sie dafür Ihr privates Smartphone – aber haben Sie immer ein Auge darauf, wer Ihnen über die Schulter schaut.

Gerüchteküche
Auch wenn Ihr Frust im alten Job womöglich schon sehr groß ist, verkneifen Sie sich eindeutig zweideutige Bemerkungen wie "Wenn alles gut geht, ist das alles hier ohnehin bald nicht mehr mein Problem". Solche Botschaften werden, auch wenn sie scheinbar vertrauenswürdigen Kollegen gegenüber ausgesprochen werden, im Stille-Post-System rasch weitergetragen. Damit weiß schnell jeder, dass Sie sich verändern wollen. Auch Ihr aktueller Chef. Und dann kann es sein, dass sich Ihr gegenwärtiges Job-Problem schneller löst als gewünscht.

Online-Profile
Wer ein gut gepflegtes Online-Profil auf diversen Karriereplattformen, wie etwa XING hat, signalisiert Ansprachebereitschaft für Headhunter. Sie sollten Ihr Profil daher immer aktuell halten und mit interessanten Fakten zu Ihren Kompetenzen bestücken, damit Sie auffallen. Vorsicht allerdings mit eindeutigen Aussagen zur Wechselbereitschaft – Ihre Kollegen und Ihr Chef lesen möglicherweise mit.

Vertraulichkeit verlangen
Auch wenn es im Bewerbungsprozess selbstverständlich sein sollte: Sprechen Sie noch einmal aktiv an, dass Ihre Bewerbung diskret zu behandeln ist. Sonst riskieren Sie, dass Erkundigungen über Sie eingezogen werden. Deponieren Sie auch, von wann bis wann Sie telefonisch erreichbar sind, und verwenden Sie immer nur Ihre private Mailadresse. Kommt der Anruf mit der Einladung zum Bewerbungsgespräch gerade ungünstig, teilen Sie mit, dass Sie zurückrufen – nachdem der Recruiter weiß, dass Sie in einem aufrechten Dienstverhältnis stehen, ist das nicht ungewöhnlich. Erledigen Sie den Rückruf möglichst außerhalb Ihrer Dienstzeit oder nur dann, wenn Sie wirklich keine unerwünschten Mithörer haben.

Terminkoordination
Schwierig wird es meist, ein Bewerbungsgespräch für einen Zeitraum zu vereinbaren, der niemandem verdächtig vorkommt. Vor allem dann, wenn man mehrere Gespräche unterbringen muss. Am einfachsten ist, Sie nehmen sich einen Urlaubstag und blocken mehrere Gespräche. Geht das nicht, versuchen Sie, diese in Randzeiten vor und nach Ihrem regulären Dienstbeginn unterzubringen. Personalverantwortliche sind es gewöhnt, dass Interviews auch erst um 16 oder 17 Uhr beginnen. Sonst kann man sich noch ein oder zwei Mal mit einem Arzttermin oder dem Handwerker zu Hause behelfen. Häufen sich diese vorgeschobenen Termine, macht man sich allerdings verdächtig.

Kündigen?
Die mündliche Zusage ist da? Gratulation! Trotzdem heißt es einen kühlen Kopf bewahren! Kündigen Sie erst, wenn Sie den schriftlichen Arbeitsvertrag unterzeichnet haben, denn erst dann ist alles wasserdicht!