Lage angespannt

Schlägerei in Kabine – HSV prügelt sich in 2. Liga

Sport
12.04.2015 15:32
Heimniederlage, Abstiegsplatz, Schlägerei in der Kabine und flüchtende Fans: Der einstmals große Hamburger SV ist am vorläufigen Tiefpunkt angekommen. Doch trotz des drohenden erstmaligen Absturzes in die 2. deutsche Fußball-Liga will Clubchef Dietmar Beiersdorfer die Saison mit Peter Knäbel als Coach durchziehen.

"Ja, das schließe ich aus", antwortete der HSV-Vorstandsvorsitzende am Sonntag auf bohrende Fragen nach einem erneuten Wechsel auf der Trainerbank. "Wir müssen jetzt zusammenrücken und uns sammeln. Es sind ja noch 18 Punkte zu vergeben", meinte Beiersdorfer nach dem 0:2 gegen den VfL Wolfsburg.

Der HSV ist seit acht Partien sieglos und seit 495 Minuten ohne Torerfolg. Nichts ist besser geworden unter dem mit großen Hoffnungen und als Heilsbringer zurückgeholten Ex-Profi und -Sportchef Beiersdorfer, der von 2009 bis 2011 als Fußball-Chef von Red Bull gearbeitet hatte. Nach Mirko Slomka und Josef Zinnbauer ist Knäbel bereits der dritte HSV-Coach in dieser missratenen Saison. Seine Bilanz aus zwei Spielen: null Punkte und 0:6 Tore.

Doch damit nicht genug: Am Sonntag wurde bekannt, das die Schweizer Nationalspieler Valon Behrami und Johan Djourou in der Halbzeitpause bei einer handfesten Schlägerei aneinandergeraten sind. Der HSV habe eine "emotionale Auseinandersetzung" bestätigt, die Beteiligten seien mit einer Geldstrafe belegt worden. Abwehrchef Djourou sah zudem wegen Kritik die Gelb-Rote Karte und fehlt dem HSV am kommenden Sonntag bei Werder Bremen.

Fans flüchten in Scharen
Entsetzt über den erneuten Absturz flüchteten die Fans in Scharen schon vor dem Abpfiff aus dem Volkspark. Knäbel schlug nach dem deprimierenden Auftritt fassungslos die Hände vors Gesicht. Gelähmt vor Angst taumelt das Gründungsmitglied der Liga dem ersten Abstieg nach 52 Jahren entgegen.

Doch ans Aufgeben denkt Knäbel, derzeit Sportdirektor und Coach in Personalunion, nicht. Für seinen Mut, sich in der Krise auf die Bank zu setzen, erntet der Platzhalter für Wunschkandidat Thomas Tuchel nur harsche Kritik. Trotz aller Dementis scheinen die Hanseaten auch im Falle eines Abstiegs auf das Ja-Wort des Ex-Mainzers zu bauen. Individuelle Fehler leiten Woche für Woche die Niederlagen des HSV ein. Diesmal war es ein grober Patzer des Brasilianers Cleber, der ähnlich naiv daherkam wie in der Vorwoche Djourous Fehlpass beim 0:4 in Leverkusen. "Das war überflüssig und dämlich. Eine Situation, die man beherrschen muss", schimpfte Knäbel.

"Leblos. Kein Mut."
Heiko Westermann wählte deutliche Worte für die katastrophalen zweiten 45 Minuten: "Leblos. Kein Mut, keine Aggression, keine Wut. Das hatte nichts mit Fußball zu tun. Wir hatten keine einzige Torchance." Ivica Olic, für dessen Einsatz der HSV 100.000 Euro an Wolfsburg überweisen muss, meinte: "Es könnte sogar Cristiano Ronaldo kommen. Der würde uns momentan nicht helfen."

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(Bild: KMM)



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