Die Nase läuft, man fühlt sich in seiner Haut unwohl und die Augen jucken: 12 bis 15 Prozent aller Tiroler sind auf eine oder mehrere Pollenarten allergisch. "Die Zahl der Betroffenen hat in den Industrieländern in den vergangenen 50 Jahren deutlich zugenommen. Auffallend ist, dass Kinder immer früher an Heuschnupfen leiden – manche bereits ab dem 3. Lebensjahr", weiß Notburga Oeggl-Wahlmüller vom Institut für Botanik an der Uni Innsbruck.
Vor allem Esche und Birke bereiten nun Probleme
Für die Leidenden brechen aufgrund des raschen Temperaturanstieges in den letzten Tagen und des trockenen Wetters nun harte Zeiten an. "Zwar sind die Erlen- und Haselblüte vorüber, aber die Esche befindet sich seit einigen Tagen in voller Blüte und ihre Pollen erreichen hohe Konzentrationen", erklärt die Pollen-Expertin. Und jetzt startet auch noch die Birke zum "Großangriff". "Nach den Pollen der Gräser, auf die rund 70 Prozent der Allergiker reagieren, steht die Birke an zweiter Stelle", so Oeggl-Wahlmüller, die seit zwei Jahren den Pollenwarndienst in Tirol betreut und täglich Infos auf www.pollenwarndienst.at liefert.
Und wie hat sich der kurze Wintereinbruch zu Ostern auf die Problematik ausgewirkt? "Schnee und Regen haben den Pollenflug völlig eingebremst und brachten über die Feiertage Beschwerdefreiheit für alle Allergiker", meint die Botanikerin. Dennoch ist der Wintereinbruch und vor allem der schnelle Wetterumschwung nicht nur positiv für die Geplagten zu sehen. "Wäre die Belastung langsam angestiegen, hätte sich das Immunsystem besser darauf einstellen können und die Beschwerden wären geringer."
Denen die Pollen besonders zu schaffen machen, können laut Oeggl-Wahlmüller auf die Berge "flüchten". Denn an und über der Waldgrenze herrscht weiterhin pollenfreie Luft. Ansonsten sollte man – um den Angriff der Pollen halbwegs heil zu überstehen – täglich Staubsaugen und nach dem Aufenthalt im Freien Haare und Kleidung reinigen.
Tipps für Pollen-Allergiker
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.