"Wir spielen seit der Champions League wie auf einer schiefen Ebene. Es geht nur bergab." Nach dem 2:3 am Freitag gegen Fehervar konnte auch Klub-Boss Hans Schmid nicht mehr. Vor der Abreise nach Ungarn zogen die Capitals die Reißleine: Tom Pokel, Bozens Meistermacher, ist in Wien nach nur 49 EBEL-Spielen schon wieder Geschichte.
Womit niemand rechnete. Nicht zwölf Tage vor den Play-offs, für das man das Ticket ja schon gelöst hat. Gegen jede Regel also. Zumal Schmid auch noch nie einen Trainer vorzeitig (bei Harands Ablöse 2003 war er noch nicht Präsident) gefeuert hat: "Aber Tom war ausgebrannt, hat das Team nicht mehr erreicht. Wir mussten handeln, sonst hätten wir die Saison schon abschreiben können."
Dazu passt Pokels Reaktion, der enttäuscht, aber auch erlöst wirkte: "Ich bin leer, hatte drei Jahre keinen Urlaub. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Ich habe alles versucht. So ist das Geschäft." Fakt ist, dass Pokel mit seiner Wutrede seinen Kredit bei den Cracks verspielt hatte. Das war sein Anfang vom Ende.
Keine Panik-Aktion
Daher Plan B, eine Verzweiflungstat – aber keine Panik-Aktion! Denn schon am Montag wird der neue Trainer präsentiert. Und der wird für die nächste "Bombe" sorgen, die Wiener Eishockey-Fans begeistern: Jim Boni steht nämlich vor der Rückkehr nach Kagran. Bereits 2003 sprang er als "Feuerwehrmann" ein, führte die Capitals eine Saison später zu ihrem ersten und bislang einzigen Meistertitel. Bis 2014 arbeitete der 51-Jährige in der DEL als Sportdirektor bei Ingolstadt, jetzt ist er frei. Und steht vor einer schwierigen Aufgabe: Denn bis zum Play-off-Auftakt sind es nur noch zwölf Tage. Vier Spiele bleiben Boni, um den Caps-Cracks wieder neues Selbstvertrauen einzuimpfen.
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