Ein Gebäudeteil der Manner-Fabrik zwischen der Wilhelminenstraße und der Geblergasse war um 17.20 Uhr "vom Keller bis zum vierten Stock eingebrochen", so ein Sprecher der Berufsfeuerwehr. "Wie nach einem Bombentreffer" habe es ausgesehen, schilderte ein "Krone"-Redakteur vor Ort.
Nachdem dann die Einsatzkräfte ihre Suchaktion, bei der u.a. auch Spürhunde im Einsatz waren, beendet hatten, stand glücklicherweise fest, dass bei all der Materialvernichtung zumindest keine Menschen zu Schaden gekommen waren. Gegen 21 Uhr war der Einsatz beendet.
Marode Bausubstanz?
Sofort danach machten sich die Ermittler der Baupolizei daran, die Unfallursache zu erkunden. Das betroffene Gebäude selbst war Teil eines Vierkanthofs, der rundherum abgeschlossen ist. Ein Teil der nach innen gerichteten Außenmauer war vom Einsturz betroffen. Erste Spekulationen, wonach im Zuge der Bauarbeiten eine tragende Wand herausgerissen worden sein könnte, konnten zwar noch nicht bestätigt werden - die Untersuchungen dahingehend laufen aber noch. Möglich wäre auch, dass die Bausubstanz des alten Gebäudes bereits marode und dadurch die Statik gefährdet war.
Produktion vorerst eingestellt
Laut Manner-Sprecherin Gabriele Liebl fand zudem am Samstagvormittag eine behördliche Begehung des betroffenen Areals statt. Auch ein Krisenstab, der sich mit dem Fassadeneinsturz und dessen Folgen auseinandersetzt, wurde einberufen. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Die Produktion in dem betroffenen Objekt wurde aus Sicherheitsgründen vorerst eingestellt.
Die Produktion im von dem Einsturz nicht betroffenen "Objekt 2" laufe aber weiter, so Manner-Vorstand Alfred Schrott. "Wir sind bemüht, die Lieferzusagen so weit wie möglich einzuhalten. Leider können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen, wann wir die Produktion im betroffenen Objekt wieder aufnehmen können. Was wir sagen können, ist, dass die Manner Schnitte und auch die Saisonware für Weihnachten vom Produktionsausfall nicht betroffen sind."
Standort-Umbau um 30 Millionen Euro
Sobald die Polizei ihre Arbeit beendet hat, kann mit den Aufräumarbeiten begonnen werden. Die Produktion am Stammwerk des Süßwarenherstellers Manner in Hernals wird seit 2012 für projektierte 30 Millionen Euro umgebaut. Der Konzern will seine berühmten Schnitten ab 2015 allein in Wien produzieren, der Standort Perg in Oberösterreich soll aufgegeben werden.
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