Bis zu 1 Million €

Salzburg muss Prostituierten Arztkosten ersetzen

Österreich
13.10.2014 13:29
Das Land Salzburg muss Prostituierten rückwirkend für drei Jahre die Kosten für die wöchentliche Pflichtuntersuchung zurückzahlen. In Summe könnten damit laut ÖVP-Finanzreferent und Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl auf das Land Kosten in der Höhe von einer Million Euro zukommen.

Die frühere SPÖ-Gesundheitslandesrätin Erika Scharer habe den Erlass trotz Warnung der Landessanitätsdirektion erlassen, sagte Stöckl. In Kraft getreten sei er mit 1. Juni 2010. Seit damals mussten Prostituierte pro Arztbesuch 35 Euro bezahlen. Für diesen Erlass habe aber die rechtliche Basis gefehlt.

Der Chef des Bordells Babylon am Walserberg brachte die Geschichte ins Rollen: Richard Schweiger wollte für seine Mitarbeiterinnen flexiblere Untersuchungstermine beim Amtsarzt, blitzte damit aber bei den Behörden ab. "Man kann dran nichts ändern. Wenn die Dame zu spät kommt, darf sie drei Tage nicht arbeiten", schilderte Schweiger. "Daraufhin haben wir uns die Frage gestellt: Okay, warum zahlen wir überhaupt 35 Euro?" Für 600 Mitarbeiterinnen forderte er bereits rund 200.000 Euro zurück.

Rückzahlungen in der Höhe von bis zu einer Million Euro
Landesfinanzreferent Stöckl rechnet jedoch mit höheren Kosten: "Die Gebühren wurden widerrechtlich eingeführt - und daher werden wir auf Antrag diese Gelder zurückzahlen müssen." In Summe könnten 800.000 bis eine Million Euro herauskommen.

Grundsätzlich trete er aber durchaus dafür ein, dass Prostituierte für den Arbeitsanfall bei der Untersuchung auch bezahlen. Allerdings müsste dazu der Bund die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen.

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