"Mich hat ein netter Mann angerufen und sich erkundigt, ob ich ihn noch kenne", schildert die schwer geschockte Frau. Die 68-Jährige fragte darauf zurück, ob er ihr Neffe aus Bielefeld (Deutschland) sei, was der vermeintliche Verwandte freudig bejahte. "Dann bat er mich, ihm ganz dringend 150.000 Euro für ein todsicheres Börsengeschäft zu geben, bei dem es um viele Millionen gehe", so die Pensionistin weiter.
Sie nahm sogar einen Kredit auf
Sie beteuerte, dass es ihr unmöglich sein, in so kurzer Zeit einen so hohen Betrag aufzubringen, worauf sich der "bescheidene Neffe" mit 85.000 Euro zufrieden gab. Die Gutgläubige belehnte ihr ganzes Vermögen und nahm einen Kredit über diese Summe auf. Da klingelte es wieder: "Hallo Tante, kannst du das Geld bitte einem Freund geben, ich schaffe es nicht mehr nach Wien", lautete die nächste dreiste Bitte.
Jackpot für die Gauner
Erst zwei Stunden nachdem die Frau sieben Kuverts mit den Scheinen im Hausflur einem ihr wildfremden Herrn "Pelo" ausgehändigt hatte, dämmerte ihr der Verdacht. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gauner aber längst über alle Berge. "Für die Bande war der Betrag wie ein Jackpot. Die Chance, sie nach der Abwicklung noch zu erwischen, ist denkbar gering", sagt Major Gerhard Winkler, Leiter des Wirtschaftsreferates der Kriminaldirektion 1.
Foto: Symbolbild
Text: Florian Hitz
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