Vier Tagessiege der Alpin-Sparte binnen einer Woche lassen den Österreichischen Skiverband zuversichtlich ins Olympiajahr 2026 blicken. „Es war rundum ein riesengroßer Erfolg für Österreich für den ÖSV. Es kann natürlich so weitergehen“, sagte ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher angesichts der Siege von Marco Schwarz im Super-G von Livigno und Julia Scheib im Semmering-Riesentorlauf jeweils am Samstag.
„Man sieht, dass wir einen riesengroßen Schritt gemacht haben“, meinte Stecher und fügte hinzu: „Dass wir noch die eine oder andere Disziplin haben, wo wir weiterarbeiten müssen, ist uns klar. Stehenbleiben darf man nie.“ Dass die mittlerweile acht Saisonsiege (in 30 Rennen) von zwei Frauen und drei Männern eingefahren wurden, färbt auf die Stimmung im Team ab. „Es ist ein irrsinnig positives Klima in der Mannschaft drinnen. Das sieht man bei den Damen und Herren“, sagte Stecher.
„Gibt dem Skifahren wieder Struktur“
Der neue Alpin-Chef Christian Mitter, der als Koordinator mit den Cheftrainern Marko Pfeifer (Männer) und Roland Assinger (Frauen) auf organisatorischer Ebene die Fäden zieht, habe daran sicher einen Anteil, meinte Stecher. „Er gibt dem Skifahren in Österreich insgesamt wieder Struktur.“ Die Cheftrainer könnten sich mit Mitter auch fachlich super austauschen, erklärte Stecher. „Er ist auch einer, der im entscheidenden Moment Ruhe bewahrt.“
Defizite, etwa im Abfahrtsbereich der Männer, oder die magere Slalomperformance, lassen sich nicht leugnen. Ebenso Fakt: Lassen die Disziplinleader aus, schaut es in den Resultatslisten gleich wenig rosig aus. Abgesehen von Schwarz und Scheib reichte es am Samstag zu keinem weiteren Top-10-Ergebnis. Ein Bild, das sich regelmäßig bietet.
„Im Training schaut es teilweise ganz anders aus. Training und Rennfahren ist aber wie Tag und Nacht“, sagte Scheib, die nachweislich von der Installierung des Ex-Trainers von Alexis Pinturault, Martin Sprenger, als neuem RTL-Gruppentrainer profitiert. „Natürlich schaut man, dass man im Training ordentlich pusht und gewisse Sachen weitergibt. Es ist auch in meinem Sinne, dass das gesamte Team nach vor rückt.“
Scheib in einer Riege mit Hütter und Schmidhofer
Nicht zuletzt gelang Scheib selbst erst in diesem Jahr der entscheidende Schritt – hin zur momentanen Nummer eins, die sie in der Öffentlichkeit seit jeher selbstbewusst als Ziel ausgegeben hatte. „Da würde ich alle anlügen, wenn ich sagen würde, ich will die Zweitbeste werden. Man trainiert das ganze Leben darauf hin. Wenn man weiß, man hat Potenzial, hat einen schnellen Schwung, dann muss man es einfach irgendwann auch nutzen“, sagte Scheib. „Ich hatte letztes Jahr das Gefühl, mich unter dem Wert zu verkaufen. Den Fehler wollte ich auf keinen Fall noch einmal machen.“
Drei Saisonsiege haben unter ÖSV-Frauen in den Jahren nach Anna Veith nur die beiden Speed-Asse Cornelia Hütter und – davor – Nicole Schmidhofer geschafft. „Sie ist im zweiten Durchgang auch mit sehr viel Hirn gefahren und hat im entscheidenden Moment wieder Gas gegeben. Das spricht für ihre Stärke und ihr Selbstvertrauen“, lobte Stecher sein neues Zugpferd.
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