Unrühmlicher Platz 5. Wo liegt Österreich noch unter den Top 5 in der EU? In kaum einem Bereich. In einem schaffen wir aber Platz 5 – allerdings in einer wenig ruhmreichen Statistik: Bei den Lohnnebenkosten erklimmen wir den so gar nicht erstrebenswerten Rang, weil hierzulande fast 30 Prozent für die Unternehmen auf einen Bruttolohn draufkommen. Das sind die echten Arbeitskosten – den Arbeitnehmern bleibt nur ein viel zu kleiner Teil. Größter Brocken bei den Arbeitgeber-Abgaben ist die Pensionsversicherung, die mehr als 12 Prozent ausmacht, die Krankenversicherung kommt auf knapp vier Prozent, die Arbeitslosenversicherung knapp drei Prozent. Bei diesen Positionen stehen immerhin konkrete Leistungen entgegen, eine Kürzung hätte wegen des Versicherungsprinzips wohl schwerwiegende, den Sozialstaat gefährdende Folgen. Doch Einsparungsmöglichkeiten würde es geben.
Weniger für die Kammer. Wo sehen Ökonomen Möglichkeiten? Doch einen nicht so kleinen schwerwiegende Teil der Lohnnebenkosten könnte man leichter einsparen oder etwa aus dem Budget finanzieren. Etwa bei den fast 4 Prozent, die Arbeitgeber für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer in den Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), der Kindergeld, Familienbeihilfe usw. finanziert, einzahlt. Im Regierungsprogramm wurde die Abschaffung des Beitrags zum FLAF zwar festgeschrieben, künftig sollten diese Summen aus dem Staatshaushalt finanziert werden. Doch diese Maßnahme steht unter „Budgetvorbehalt“. Soll heißen: Wenn die Kassa leer ist (und das ist sie), dann geht sich das nicht aus … Was sich aber jedenfalls ausgehen muss: Die Regierung muss endlich die Kosten für Gesundheit und Pensionen in den Griff bekommen. Und kurzfristig könnten die Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer auf ihre gewaltigen Rücklagen zurückgreifen und so die Beiträge der Unternehmen senken. Weniger Lohnnebenkosten für die Kammer: Das wäre ein richtiger, wichtiger Schritt!
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