Das könnte drohen

Nationalbank zeigt Finanzrisiken der KI auf

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21.11.2025 11:27

Die Präsentation des aktuellen Finanzstabilitätsberichts der Oesterreichischen Nationalbank in der Vorwoche wurde vom Gagen-Wirbel bei der Wirtschaftskammer inklusive dem Rücktritt Harald Mahrers von der OeNB- und der WKO-Spitze überschattet. Beinahe gänzlich untergegangen ist eine Studie über die Risiken von Künstlicher Intelligenz auf das Finanz- und Bankensystem.

Banken, Versicherungen und Fonds setzen KI bereits ein – etwa zur Betrugserkennung oder Beratung. Doch internationale Studien warnen: Je schneller KI in den Finanzmarkt drängt, desto größer werden die Risiken. Denn die Technologie trifft auf ein System, das auf Vertrauen, Stabilität und Vorhersagbarkeit angewiesen ist. 

„Black Boxes“ und gefährliche Abhängigkeiten
Besonders gefährlich wird es, wenn Bank-Algorithmen zu undurchschaubaren „Black Boxes“ werden oder wenn viele Institute dieselbe KI nutzen – dann kann ein einziges fehlerhaftes Modell zu panikartigen Kauf- und Verkaufswellen führen. Gleichzeitig macht Künstliche Intelligenz Cyberangriffe raffinierter als je zuvor: Betrüger können täuschend echte Fake-Mails erstellen oder sogar Bank-Chatbots austricksen. Noch dazu ist der Finanzsektor abhängig von wenigen großen Tech-Konzernen, deren Ausfall das ganze System erschüttern könnte.

Aufsichtsbehörden langsamer als die Technologie
Viele Experten übersehen auch die indirekten Folgen, heißt es in der Analyse der OeNB. Wenn KI ganze Branchen umkrempelt, können Unternehmen und Haushalte plötzlich Kredite nicht mehr bedienen. Und platzt der KI-Hype an den Börsen, könnten Billionen an Vermögen verpuffen – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft. Die Aufsichtsbehörden arbeiten zwar an neuen Regeln, doch sie kämpfen gegen eine Technologie, die schneller lernt, als Gesetze geschrieben werden können.

Wie könnte es weitergehen?
Die Nationalbank sieht derzeit vier mögliche Szenarien: vom moderaten KI-Fortschritt, der vor allem Deepfakes und Betrug verschärft, über einen disruptiven Technologiesprung mit massiven Jobverlusten, bis hin zum Durchbruch zu Superintelligenz – oder einem „KI-Winter“, in dem eine platzende Blase die Märkte erschüttert. Fest steht: Die KI-Revolution ist nicht aufzuhalten. Aber ob sie den Finanzsektor stärkt oder ins Wanken bringt, hängt davon ab, wie gut die zuständigen Finanzinstitute und Aufsichtsinstanzen jetzt auf die neuen Risiken reagieren.

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