Während die Täler oft unter einer dichten Nebeldecke liegen, herrscht auf Österreichs Gletschern seit mehreren Wochen bereits Hochbetrieb. Denn der Herbstskilauf ist zurück – mit Sonne, Schnee und Weltcup-Feeling.
Wer als Wintersportler im Herbst in die Berge fährt, der findet dort den Winter in seiner schönsten Form. Denn auf den Gletschern hat die Skisaison längst begonnen. Ob Stubaier Gletscher, Hintertuxer, Pitztaler, Sölden, Kaunertaler, Kitzsteinhorn oder Mölltaler Gletscher – sie alle teilen die gleiche Faszination, dass der Winter nie ganz weg war.
Stubai – wo Skifahrer den Winter finden
Die „Bergkrone“ besuchte den Stubaier Gletscher, wo seit Ende September Ski gefahren wird. Weltcup-Teams, Familien und Großeltern mit Nachwuchstalenten ziehen hier gemeinsam Linien in den Schnee.
„Früher waren das nur die Rennläufer“, erzählt Seilbahndirektor Andreas Kleinlercher. Das Schöne dabei: Alle genießen den Schnee – griffig, kalt, perfekt zu fahren.
Tatsächlich: Am Stubaier Gletscher liegt allerfeinster Schnee, konserviert aus dem letzten Winter. „Unser Schnee lebt im Kreislauf“, erklärt Andreas. „Schmelzwasser wird gesammelt und im Herbst wieder genutzt – wir verbrauchen somit kein zusätzliches Wasser.“
Im Tiroler Zillertal wird gar nicht aufgehört. Der Hintertuxer Gletscher ist Österreichs einziges Ganzjahresskigebiet. Jetzt, Ende November ist die beste Zeit des Jahres: perfekt präparierte Pisten, klare Luft und noch genug Platz für alle.
Einmal im Jahr blickt die ganze Skination nach Sölden, wenn am Rettenbachferner der Weltcup eröffnet wird und wo heuer die junge sympathische Steirerin Julia Scheib so richtig auftrumpfte. Mittlerweile sind die Skistars längst wieder weg – geblieben sind traumhafte Bedingungen für alle begeisterten Skifahrer.
Mit über 3.440 Metern ist der Pitztaler Gletscher das höchste Gletscherskigebiet im Land, wo sich auch das höchstgelegene Cafe Österreichs mit Blick auf die Wildspitze (3768m) findet.
Kaunertal, Kitzsteinhorn und Mölltaler
Im Kaunertal trifft Bergruhe auf ein spektakuläres Berg-Panorama: Freerider und Snowboarder finden hier weitläufige Hänge ohne Trubel. Das Kitzsteinhorn hoch über Zell am See-Kaprun zeigt, wie Nachhaltigkeit im Hochgebirge funktioniert – mit Ökostrom, effizienter Beschneiung und klarer Vision. Und am Mölltaler Gletscher in Kärnten, dem südlichsten Gletscherskigebiet der österreichischen Alpen, treffen sich Weltcup-Teams zum Training. Für viele Nachwuchstalente ist es oft der erste Kontakt mit echtem Hochgebirgsschnee.
Klimawandel: Chance und Herausforderung
Was den Herbstskilauf so besonders macht, ist nicht nur die frühe Skisaison, sondern die Stimmung. „Das ist die beste Zeit zum Skifahren“, ist für Andreas Kleinlercher, dem Stubaier Gletscher-Seilbahndirektor klar: „Du hast Wärme, Licht – aber gleichzeitig den griffigsten Schnee des Jahres.“
Und wer im November mit Skiern oder Snowboard am Gletscher steht, spürt das: Während im Tal Nebel und Alltag regieren, herrscht hier oben Freiheit, Bewegung und Leichtigkeit.
Natürlich ist aber auch der Klimawandel in den Gletscherskigebieten spürbar. Die mächtigen Eisriesen ziehen sich immer weiter zurück und die Schneefenster werden kürzer. Doch Österreichs Gletschergebiete haben gelernt, mit der Natur zu arbeiten – nicht gegen sie.
Dank modernster Schnee-Konservierung, Wasserkreisläufen und umweltfreundlicher Energie bleibt der Skilauf möglich – und gleichzeitig ein Symbol für den bewussten Umgang mit unseren Bergen.
„Wir können die Entwicklung natürlich nicht stoppen“, sagt Andreas. „Aber wir können sie mitgestalten. Und das tun wir – nachhaltig, verantwortungsvoll und im Rhythmus der Natur.“
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