2023 war das Wort des Jahres „Kanzlermenü“, im Folgejahr verbuchte „Renaturierung“ den ersten Platz – und nun wird ein Nachfolger gesucht. Bis 1. Dezember kann abgestimmt werden, zudem werden auch das Unwort, das Jugendwort, der Spruch und Unspruch des Jahres gesucht.
Am Freitag wurde von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) die Kandidatenliste der Wörter publiziert, die sich um das Wort des Jahres, das Unwort, das Jugendwort sowie den Spruch und Unspruch des Jahres bewerben.
Dabei könnte es durchaus tierisch werden, denn einer der Kandidaten für das Wort des Jahres ist „Elch Emil“. Neben dem Elch, der es mit seiner sommerlichen Wanderung durch Nieder- und Oberösterreich zu medialer Berühmtheit gebracht hat, stehen unter anderem zur Wahl:
Unwörter: „Entnahme“ oder „Volkskörper“
Beim Unwort reicht die Palette der wählbaren Begriffe von „Ampel-Koalition“ (schlichtweg falscher Ausdruck für die heimische Regierung, da zwei der drei beteiligten Parteien keine Ampel-Farben haben) über „Entnahme“ (euphemistischer Begriff für das Töten unerwünschter Wildtiere) bis zum „Volkskörper“ (Ausdruck, den die NSDAP verwendete und nun auch zum Vokabular von FPÖ-Obmann Herbert Kickl gehört).
Unter anderem stehen weiters „Lifestyle-Teilzeit“ und „Deregulierung“ (verhüllender Begriff, der in Wirklichkeit die Verbilligung des Faktors Arbeit auf Kosten des Schutzniveaus der Arbeitenden anstrebt) zur Wahl.
Kennen Sie schon „tuff“, „checks“ und „yesirsski“?
Unter den Kandidaten für das Jugendwort des Jahres befinden sich „Checks“ („Verstehst du?“, „Kapiert?“, „Begreifst du?“), „rede!“ („Alle sollen es hören!“) oder „tuff/tough“ („Cool“, „krass“) oder yesirsski („gut“, starke Bejahung).
„Scham muss die Seite wechseln“
Ein möglicher Spruch des Jahres stammt von der Französin Gisèle Pelicot, die von ihrem Ehemann fast zehn Jahre lang betäubt und vergewaltigt wurde: „Die Scham muss die Seite wechseln“, sagte sie und meinte, dass sich die Täter schämen müssen, nicht die Betroffenen.
Einen weiteren prägte Bundeskanzler Stocker, als er meinte: „Ein Kompromiss ist keine Niederlage, sondern ein Erfolg für das ganze Land.“
HIER können Sie abstimmen.
Von Klostermauern und fußballspielenden „Pizzabäckern“
Der Ex-Rekord-Torschütze des österreichischen Fußball-Nationalteams, Toni Polster, könnte für den Unspruch des Jahres gesorgt haben, indem er nach dem 10:0-Sieg gegen San Marino sagte: „Das ist eine Auswahl von Pizzabäckern, aber mit Sicherheit keine Nationalmannschaft.“
Allerdings konkurriert er mit FPÖ-Obmann Herbert Kickl, der über den Salzburger Erzbischof Franz Lackner sagte: „Wir schieben ihn ab, wenn er aus seinen Klostermauern kommt.“ (Lackner hatte vor der Vereinnahmung und Instrumentalisierung der Religion durch die Parteipolitik gewarnt.)
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