Für Weltrekord
Mann hörte 29 Minuten zu atmen auf – freiwillig!
Mit einer Leistung, die weltweit für Aufsehen sorgt, hat der Kroate Vitomir Maričić neue Maßstäbe im Freitauchen gesetzt. 29 Minuten und drei Sekunden lang blieb er unter Wasser – ohne zu atmen. Eine unglaubliche Kontrolle über Körper und Geist, die nicht nur Experten beeindruckt.
In einem Hotel in Opatija (Kroatien) hat der 40-jährige Vitomir Maričić einen neuen Weltrekord im sogenannten „Static Apnea“ aufgestellt: 29 Minuten und 3 Sekunden blieb er unter Wasser, ohne zu atmen. Damit überbot er den bisherigen Rekord seines Landsmanns Budimir Šobat um fast fünf Minuten – ein Quantensprung in dieser Disziplin.
Der Versuch fand in einem kleinen Rundbecken statt, das im Bankettsaal des Hotels Bristol aufgebaut wurde. Maričić trug Neopren, blieb vollkommen ruhig – und tauchte erst nach fast einer halben Stunde wieder auf.
Freitauchen ist für mich eine Lebenshaltung. Aufgeben kam nicht infrage.
Vitomir Maričić, Weltrekordhalter
Entscheidend war nicht nur der eiserne Wille des Kroaten, sondern auch die präzise Vorbereitung. Vor dem Versuch atmete Maričić zehn Minuten lang reinen Sauerstoff ein – eine legale Technik, die den Sauerstoffgehalt im Körper vervielfacht. Doch selbst mit dieser Vorbereitung ist die Belastung enorm: Nach rund 20 Minuten begann sein Zwerchfell krampfartig zu zucken – ein Reflex, der den Körper zum Atmen zwingen will. „Aufgeben kam nicht infrage“, so Maričić später.
Grenzerfahrung unter Wasser
Maričić ist kein Unbekannter in der Welt des Extremsports. Der studierte Kinesiologe hält mehrere Rekorde im Freitauchen, liebt Bungee-Jumping und Slacklining über Abgründe. Dabei war sein Weg nicht selbstverständlich: Nach einem schweren Turnunfall mit 14 – inklusive Schädelbruch, Wirbelsäulenverletzung und Schlüsselbeinbruch – sagten ihm Ärzte, er würde nie wieder Sport machen.
Heute sagt er das Gegenteil: Der Sport hat ihn zurück ins Leben gebracht. Und unter Wasser, wo alles still wird, habe er gelernt, mit Druck umzugehen – mental wie körperlich. Freitauchen sei für ihn längst mehr als eine Disziplin: Es ist Haltung.
Im Apnoesport kommt es auf absolute Körperkontrolle an. Sobald der Sauerstoff knapp wird, senden Gehirn und Hals Signale: Zuckungen, Druckgefühl, Atemdrang. Untrainierte Menschen geben da längst auf. Profis wie Maričić wissen: Diese Reaktionen sind nicht gefährlich – sie markieren den Beginn der eigentlichen Herausforderung.
Ohne Sauerstoffzufuhr schafft Maričić über zehn Minuten. Auch das ist Weltklasse – wenn auch unter anderen Wettkampfbedingungen. Sein jüngster Rekord mit reiner Sauerstoffatmung davor ist dennoch eine der beeindruckendsten sportlichen Leistungen des Jahres.
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