Die oppositionelle Liste Fritz will vom Autobahnbetreiber Asfinag und von der Tiroler Landespolitik endlich wissen, wie die Neubaupläne rund um die Mautstelle Schönberg auf der Brennerautobahn (A13) aussehen. Klubobmann Markus Sint bringt alternative Standorte ins Spiel und wartet auf die Antworten.
Jede Tirolerin und jeder Tiroler kennt die Mautstelle auf der A13 bei Schönberg. Der geplante Neu- bzw. Umbau der Mautstelle Schönberg betrifft daher Tausende Pendler, die Anrainer und zahlreiche Bürger entlang der hochbelasteten Transitroute im Wipptal. „Deshalb bin ich verwundert, dass es seitens der Asfinag keine genauen Informationen dazu gibt. Auch das komplette Desinteresse der schwarz-roten Landesregierung ist höchst bemerkenswert“, ärgert sich Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz.
Aber weder Landeschef Anton Mattle noch Verkehrs-Landesrat René Zumtobel wollen etwas davon wissen – das behaupten sie zumindest in schriftlichen Anfragen.

Markus Sint, Klubobmann Liste Fritz
Bild: Birbaumer Christof
Es gehe um ein Großbauprojekt mitten in Schönberg, um Stau-, Lärm- und Luftbelastung für Tausende Tiroler und um eine mehrjährige Großbaustelle an der meistbefahrenen Transitstrecke. „Aber weder Landeschef Anton Mattle noch Verkehrs-Landesrat René Zumtobel wollen etwas davon wissen – das behaupten sie zumindest in schriftlichen Anfragen.“
„Die Landesregierung hat hier eine Holschuld“
Sint sieht hier eine Bringschuld der Asfinag. Sie müsse bei einem solchen Großbauvorhaben die Landespolitik, also Landesregierung und Landtag sowie Gemeinden und Bürger, rechtzeitig und umfassend informieren. Es gebe aber auch eine Holschuld – die Landesregierung und der Landtag müssen sich rechtzeitig um Informationen bemühen.
Das Desaster rund um die Sanierung der Lueg-Brücke wiederholt sich, dabei sollte es Warnung genug sein. Irgendwann heißt es dann bei der Mautstelle Schönberg wie bei der Lueg-Brücke.

Markus Sint, Klubobmann Liste Fritz
Bild: Birbaumer Christof
Diese „Ich-weiß-nichts-und-will-nichts-wissen“-Haltung ist laut Sint eine politische Bankrotterklärung. „Wenn die Landesregierung der Asfinag auf Tiroler Boden freie Hand bei Planung und Bau lässt, dann braucht sie später nicht jammern, wenn das Falsche am falschen Ort steht. Das Desaster rund um die Sanierung der Lueg-Brücke wiederholt sich, dabei sollte es Warnung genug sein. Irgendwann heißt es dann bei der Mautstelle Schönberg wie bei der Lueg-Brücke: Ja, jetzt ist es zu spät, jetzt können wir nicht mehr umplanen und Tiroler Wünsche berücksichtigen, weil jetzt kostet das dann Millionen“, befürchtet Sint.
„Hat Asfinag alternative Standorte geprüft?“
Es gehe in erster Linie um die Frage, wie ernsthaft und tiefgreifend die Asfinag den Bau der Mautstelle an anderen Standorten wirklich geprüft hat. „Versprochen hat sie das der Gemeinde und den Bürgern von Schönberg, die von der Mautstelle mitten im Dorf seit Jahrzehnten belastet sind. Nur zu sagen, wir haben uns sechs andere Standorte angeschaut, aber dort geht es nirgends, ist zu wenig“, sagt Markus Sint.
„Was genau wird dort gebaut?“
Und zweitens gehe es darum, wie der Neubau der Mautstelle Schönberg ausschauen soll. „Was genau wird dort gebaut? Was kommt dazu, was weg? Wie viele Mautspuren wird es angesichts der fortschreitenden Digitalisierung weniger brauchen?“, wundert sich Sint über die „Geheimakte“ Mautstelle Schönberg neu.
Er weiß, dass das Tourismusland Kroatien 2026 ein digitales, schrankenloses Mautsystem einführt. „Das macht die Abfertigung einfacher, schneller und verhindert Staus. Das Abbremsen und Anfahren der Autos fällt weg, wodurch auch Lärm und schlechte Luft weniger werden. Wir setzen uns für alles ein, was den belasteten Anrainern von Schönberg und den verkehrsgeplagten Tirolern hilft“, schließt Sint.
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