Der Drahtzieher eines der größten Dopingskandale der Sportgeschichte, Victor Conte, ist Medienberichten zufolge tot. Laut der kalifornischen Tageszeitung „The Mercury News“ sei Conte nach Auskunft von dessen Töchtern Montagfrüh im Alter von 75 Jahren gestorben. Die Nachrichtenagentur AP verwies auf einen Post des vom Amerikaner gegründeten Sporternährungs-Unternehmens SNAC System, in dem die Firma von einem Krebstod schrieb.
Das von Conte gegründete kalifornische Labor „Bay Area Laboratory Co-operative“ (Balco) flog 2003 nach dem anonymen Hinweis des Leichtathletiktrainers Trevor Graham auf. Der US-Amerikaner hatte zahlreiche prominente Athleten des Dopings mit Wachstumshormonen bezichtigt. Daraufhin wurde das Balco-Labor durchsucht, am Firmensitz fanden die Fahnder Namenslisten von gedopten Athleten sowie Steroide und Wachstumshormone. Zu den Kunden zählten unter anderen die amerikanischen Sprinter Marion Jones, Kelli White und Tim Montgomery sowie US-Baseball-Profi Barry Bonds.
Sprintstar musste ins Gefängnis
Conte wurde 2005 zu vier Monaten Haft und vier Monaten auf Bewährung verurteilt. Der Balco-Skandal hatte auch folgenschwere Konsequenzen für einige Athleten. Jones zum Beispiel musste wegen doppelten Meineides ein halbes Jahr ins Gefängnis und verlor unter anderem ihre fünf Olympia-Medaillen von den Sommerspielen 2000 in Sydney.
„Es war falsch, alles falsch“, hatte Conte vor seinem Tod über seine Doping-Verwicklungen gesagt. „Ich war damals rücksichtslos, hatte keine Ahnung, wie sehr mein Umfeld, meine Freunde und Familie davon betroffen sein würden und wie viel Schaden das alles zur Folge hatte.“
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