Mehr Sicherheit für Radler auf Straßen – neue Markierungen sollen helfen. In Kärnten startet nun Testlauf.
Erstmals wird im Zuge des Forschungsprojekts „MZSFreiland“ in Österreich wissenschaftlich untersucht, ob sogenannte Mehrzweckstreifen mit schmaler Kernfahrbahn auch auf Freilandstraßen sinnvoll und sicher eingesetzt werden können.
„Wir brauchen neue Ansätze, um Lücken im Radwegenetz abseits der Städte zu schließen, wo aufgrund örtlicher Gegebenheiten keine baulich getrennten Fahrradwege möglich sind“, erklärt Sven Leitinger, Projektleiter und Forscher bei Salzburg Research. In den Niederlanden, Dänemark oder Frankreich sei dieses Bodenmarkierungssystem bereits erfolgreich etabliert.
Für das vom Ministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur initiierte Projekt wurden drei Teststrecken auserkoren – eine davon befindet sich auf der Wörthersee Südufer Straße (L96). Auf rund einem Kilometer – zwischen Auen und Oberdellach – wurden beidseitige Mehrzweckstreifen mit einer Breite von je 1,50 Metern markiert, während die Kernfahrbahn rund drei Meter breit bleibt. Zusätzliche Markierungen und Verkehrsschilder warnen vor Gefahren durch öffnende Pkw-Türen.
Wir brauchen neue Ansätze, um Lücken im Radwegenetz abseits der Städte zu schließen. Und Mehrzweckstreifen sind ein vielversprechendes Modell, das wir nun wissenschaftlich prüfen.
Sven Leitinger, Salzburg Research
Nach einer Eingewöhnungszeit von mindestens einem Monat starten schließlich die Hightech-Sensorik-Messungen. Unter anderem durch das Forschungsfahrrad „Holoscene Bike“, mit dem Überholvorgänge zwischen Kraftfahrzeugen und Radfahrer präzise dokumentiert und analysiert werden können.
„Uns interessiert aber nicht nur die objektive Sicherheit, sondern auch, wie sicher sich Radfahrer fühlen – und wie die Akzeptanz in der Bevölkerung ausfällt“, betont Eva Aigner-Breuss vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Weswegen ab dem 23. Oktober auch eine Online-Befragung startet (r.kfv.at/befragung-rad-mehrzweckstreifen). Die Testphase dauert dann bis August 2026.
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